
Auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule oder zum Bodensee müssen viele Konstanzer gefährliche Stellen überwinden. Durchschnittlich wird in der Stadt fast jeden Tag jemand bei einem Unfall verletzt. Die SÜDKURIER-Karte zeigt die Unfälle mit Toten oder Verletzten im Jahr 2023:
Die Daten der Karte stammen aus dem Unfallatlas des Statistischen Bundesamts. In den Daten ist hinterlegt, welche Fahrzeugarten an den Unfällen beteiligt sind. Welcher Verkehrsteilnehmer Schuld an dem Unfall hatte und welcher verletzt wurde, ist daraus nicht ersichtlich. Über Unfälle mit Sachschaden sagen die Daten nichts aus.
Unfälle am Sternenplatz sind oft selbst verschuldet
An mehreren Stellen der Stadt zeigt die Karte Unfallhäufungen. Zum Beispiel am Sternenplatz – dort verunglücken vor allem Fahrradfahrer öfter. Liegt das an der Verkehrsführung?
Eine Sprecherin der Stadt Konstanz sagt: „Ein genauer Blick in die Berichte der fünf Unfälle mit Radfahrenden im Jahr 2023 am Sternenplatz zeigt: Es gibt zwar mehrere Unfälle, bei denen sich Radfahrende verletzt haben, aber es gibt kein typisches Muster in den Unfallkonstellationen“, und führt aus: „Drei Radfahrende stürzten ohne weitere Unfallbeteiligte aufgrund eines Fahrfehlers, zu hoher Geschwindigkeit oder zu hohen Alkoholkonsums. In einem weiteren Fall missachtete eine Person auf dem Rad die klar gekennzeichnete Vorfahrt einer anderen radfahrenden Person. In einem Fall wurde eine Person zu Fuß von einer Person auf dem Rad in der Unterführung angefahren.“

Unfallstatistik in Konstanz: Polizei und Statistikamt haben unterschiedliche Zahlen
Der Unfallatlas zeigt zwar die Unfälle mit Standort, allerdings nur gefiltert. Die Frage, ob es mehr oder weniger Unfälle als im Vorjahr gibt, ist deshalb schwer zu beantworten. Es kommt darauf an, wen man fragt. Laut Unfallatlas sind es mehr Unfälle geworden. Die Polizei Konstanz hat aber weniger als 2022 registriert. Die Unfalldaten im Unfallatlas stammen von den Polizeipräsidien, müssten also theoretisch die gleichen sein. Sie werden aber vom Statistischen Bundesamt vorher geprüft und den Straßenabschnitten zugeordnet. Wenn Angaben nicht plausibel sind oder Unfälle nicht zugeordnet werden können, werden sie nicht in den Unfallatlas aufgenommen.
Unfälle auf Rad- und Feldwegen neu im Unfallatlas
Mehr Radunfälle im Unfallatlas in Konstanz bedeuten also nicht automatisch, dass mehr Unfälle passiert sind. Laut einem Sprecher des Statistischen Bundesamt können jetzt Unfälle auf Rad- und Feldwegen im Unfallatlas zugeordnet werden. Vorher ging das noch nicht und solche Unfallorte wurden aussortiert.