
Der Regen hat nachgelassen, das Risiko aber bleibt. Fast im ganzen Land gelten Hochwasser-Warnungen, die Behörden sprechen teilweise gar von Lebensgefahr. Das östliche Bodenseeufer ist und war besonders betroffen.
Rekordpegel der Schussen
Seit 1998 misst die Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg (HVZ) den Pegel der Schussen in Gerbertshaus bei Meckenbeuren. Noch nie stand der sonst so harmlose Bodenseezufluss so hoch wie am vergangenen Samstag.
Inzwischen geht das Wasser merklich zurück. Die HVZ rechnet damit, dass die Schussen am Ende der Woche nur noch bei einem Meter liegen wird. Der Schaden des Wochenendes ist aber enorm — vor allem in Meckenbeuren, wo die Niederschläge für ein Jahrhunderthochwasser gesorgt haben.
Kurzzeitig mehr als zehn Meter am Hochrhein
Der Kreis Waldshut ist glimpflich davongekommen. Was vom Wochenende bleibt, sind verschlammte Straßen und Minigolfanlagen. Größere Schäden blieben aus, obwohl der Rheinpegel bei Hauenstein kurzzeitig die Zehn-Meter-Marke überschritten hat. Am Samstagmorgen um 8.08 Uhr stand das Wasser bei 10,09 Metern, im Mittel bei 9,69 Metern.
Das ist der höchste Wasserstand seit Juni 2013. Überhaupt stand der Rhein seit Beginn der Messung 1998 nur zwei Mal höher: am 2. Juni 2013 bei 9,71 Metern und am 9. August 2007 bei 10,10 Metern.
Diese Rekorde wird der Rhein in den kommenden Tagen zwar nicht brechen, die HVZ rechnet aber damit, dass der Pegel bis Montagabend noch einmal auf bis zu 9,60 Meter steigt. Laut der Vorhersage ist erst am Dienstag damit zu rechnen, dass der Pegel fällt.
Bodensee erreicht wohl Hochwasser-Marke
Bei 4,80 Metern liegt der Grenzwert, steigt der Bodensee vor Konstanz höher, führt der See offiziell Hochwasser. Am Dienstag könnte es so weit sein, so die Vorhersage der HVZ eintrifft. Sie sagt einen Pegel von circa 4,90 Metern voraus. Derzeit liegt der Pegel noch knapp unter der Hochwasser-Marke.