Bei Autofahrern war die Aufregung im April 2020 groß. Mit der aktualisierten Straßenverkehrsordnung verschärfte sich der Bußgeldkatalog deutlich, auch Tempo-Verstöße wären dadurch teurer. Im Vergleich zur Schweiz sind die Bußgelder für zu schnelles Fahren aber immer noch niedrig.
Was bei zu hoher Geschwindigkeit und weiteren Vergehen dies- und jenseits der Grenze im Vergleich droht, lesen Sie in dieser Übersicht.
Ordnungswidrigkeit oder Straftat
Was zu schnelles Fahren in Deutschland kostet
Der deutsche Bußgeldkatalog lässt sich so interpretieren: Wer mit dem Auto nicht gleich deutlich zu schnell fährt, bekommt einen finanziellen Denkzettel verpasst. Inner- wie außerorts bleien Überschreitungen bis 20 km/h verkraftbar, kosten bisher maximal 30 beziehungsweise 35 Euro (die geplante Änderung sieht doppelt so hohe Bußgelder vor).
Erst ab 21 km/h abzüglich Toleranz – und vor allem darüber hinaus – greift man mit mindestens 70 Euro (außerorts) beziehungsweise 80 Euro (innerorts) tiefer in die Tasche, dann gibt es auch einen Punkt in Flensburg.
Wird noch schneller gefahren, ist man schnell beim Fahrverbot. Alles über 70 km/h bedeutet: innerorts 600 Euro, außerorts 680 Euro, dazu zwei Punkte und drei Monate ohne Führerschein. Für Fahrzeuge mit Anhänger oder Lkw gelten jeweils leicht verschärfte Bußgelder.
Die Bußgelder für Tempo-Verstöße bei Pkw im Einzelnen
Und was kosten Tempo-Verstöße in der Schweiz?
In der Schweiz wird es wesentlich schneller hochpreisig. Inner- und außerorts kosten bereits bis fünf km/h zu viel auf dem Tacho 40 Franken (36 Euro), auf der Autobahn ist das halb so teuer. Bei Tempo-Verstößen zwischen elf und 15 km/h innerorts, 16 und 20 km/h außerorts und 21 und 25 km/h auf der Autobahn werden 240 bis 260 Franken (215 bis 235 Euro) fällig.
Alles über diesen Geschwindigkeiten bedeutet: Die Staatsanwaltschaft des Kantons übernimmt und es kommt zur Strafanzeige.

Rote Ampel übersehen? In der Schweiz kostet das 250 Franken mindestens
Unterschiedlich hoch fallen deutsche und Schweizer Bußgelder nicht nur um Bereich Geschwindigkeit aus. Das Missachten einer roten Ampel kostet jenseits der Grenze 250 Franken – wenn dadurch niemand gefährdet wird.
Zum Vergleich: In Deutschland gelten dann 90 Euro (sofern die Ampel nicht länger als eine Sekunde rot war) und selbst bei einer Gefährdung liegt man mit 200 Euro unter den 250 Franken.
Wie sieht es bei Verstößen beim Halten oder Parken aus?
In Deutschland kostet das Überziehen der Höchstparkzeit je nach Dauer abgestuft zwischen 20 (bis 30 Minuten) und 40 Euro (mehr als drei Stunden). In der Schweiz geht das Bußgeld bei 40 Franken (bis zwei Stunden) los und erhöht sich auf 60 Franken (zwei bis vier Stunden) beziehungsweise 100 Franken (zwischen vier und zehn Stunden).
Verstöße gegen das Halteverbot liegen in der Schweiz bei 80 Franken, wer dort auch parkt muss 120 Franken bezahlen. Diesseits der Grenze kostet Halten im absoluten Halteverbot 20 Euro, vorausgesetzt niemand wird behindert. Fürs Parken werden in Deutschland je nach Verbotszone mindestens 35 Euro fällig.
Übrigens: Nicht jeder Verstoß ist in der Schweiz teurer. So bezahlt man dort für die Nutzung des Handys am Steuer 100 Franken, umgerechnet also weniger als in Deutschland (100 Euro). Dafür wird es jenseits der Grenze beim Nichttragen des Sicherheitsgurts mit 60 Franken pro Person wieder fast doppelt so teuer wie diesseits (30 Euro).
Am besten also, egal in welchem Land man wie auch immer im Straßenverkehr unterwegs ist: aufpassen und an die Regeln halten – das schont den Geldbeutel und das Nervenkostüm.