Zwei Frauenleben sind ausgelöscht. Sinnlos geraubt von Männern, die einst ihre Partner waren – die Bilanz der vergangenen Woche ist kaum erträglich. Und mehr: Die Taten von Stockach und Markdorf machen wütend.
Es sind keine Einzelfälle
Denn es sind eben nicht nur Einzelfälle. Es sind auch nicht die viel zitierten Eifersuchtsdramen in dem Sinn, dass so etwas in einem Rausch und Taumel begangen wird und nun einmal vorkommt.

Wir erblicken die Spitze eines fürchterlichen Eisbergs: die Gewalt von Männern an Frauen. Wir sehen zwei Tote – wir sehen nicht die anderen Frauen, die just im selben Moment, in der selben Region von ihren Partnern gedemütigt oder geschlagen werden.
Verbale Gewalt, körperliche Gewalt, tödliche Gewalt – es ist diese Spirale der Übergriffe in Beziehungen, in der Männer viel häufiger Täter sind als Frauen. Wir alle sind in der Pflicht, einzugreifen, wenn wir von so etwas hören. Und niemand muss sich schämen, wenn er Hilfe sucht. Wenn Kindern ihre Mutter geraubt wird, gibt es nichts kleinzureden.