Der Zoll in Ulm hat in nur 15 Tagen 68 Goldschmuggeleien unterbunden. Der Wert des Gesamtgoldes soll sich auf 400.000 Euro belaufen. Die nicht gezahlte Einfuhrabgaben betragen 110.000 Euro, wie ein Zollsprecher sagte. Insgesamt waren 305 Goldstücke festgestellt worden – darunter Armreife, Halsketten, Armbänder und Münzen.
Die Zollbeamten hatten sich an der Bundesstraße 10 positioniert und den Ferienende-Verkehr von Ost nach West abgepasst. In allen Fällen seien es Urlauber gewesen, die aus der Türkei kamen. Ein 25-Jähriger der nach Frankreich weiter wollte, habe sogar eine gesamte Hochzeitsausstattung geschmuggelt. Darunter zehn Armreife sowie Brautkleider und einen Anzug im Gesamtwert von knapp 30.000 Euro.
Zoll setzt Röntgengeräte ein
Bei den größer angelegten Überprüfungen kamen auch Spürhunde und Röntgentechnik zum Einsatz. Das Gold sei durch seine Beschaffenheit besonders scharf auf dem Röntgengerät zu erkennen. Ein mobiles Röntgengerät, ähnlich wie dem an einem Flughafen, scannte Gepäck. Auch eine noch größere Röntgen-Apparatur, in der ganze Fahrzeuge durchleuchtet werden können, sei bei den Kontrollen zum Einsatz gekommen.
In den meisten Fällen würden die Schmuggler die Goldwaren aber am Körper tragen. Durch Gespräche stelle sich dann meistens schnell heraus, dass der Schmuck am Körper geschmuggelt sein muss. Meistens legen die Überprüften keine Quittungen vor, diese werden dann aber im Gepäck gefunden. Sollten die Schmuggler nicht ausreichend liquide sein, so müssen sie einen Teil des Schmucks als Sicherheitsleistungen hinterlegen.
Auch Waffen gefunden
Insgesamt hätten die Zöllner bei 243 überprüften Fahrzeugen 107 Verstöße festgestellt. Neben dem Goldschmuck waren auch elf Waffen wie verbotene Springmesser und Pfeffersprays dabei. Auch unversteuerte Zigaretten seien gefunden worden. 72 Strafverfahren leiteten die Beamten ein.
Das Aufkommen von der Menge an Goldschmuggel war erwartet worden, erklärte der Zollsprecher weiter. Wegen des derzeit hohen Goldpreises seien viele Menschen nicht bereit, die hohen Einfuhrabgaben zu zahlen.