Wegen wirtschaftlicher Probleme des Unternehmens verzichten mittlerweile fast 1.400 Mitarbeiter des Maschinenbauers Trumpf auf einen Teil ihres Gehalts. Das teilte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Für 2.750 der mehr als 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Stammsitz in Ditzingen bei Stuttgart gilt seit September eine Tarifvereinbarung: Diese sieht eine Arbeitszeitreduktion von zehn Prozent bei entsprechend weniger Gehalt vor. Im Gegenzug gilt für sie eine Beschäftigungssicherung bis Jahresende.
Im September waren erst etwas mehr als 500 Mitarbeiter davon betroffen. Das lag daran, dass das Unternehmen auch noch andere Instrumente nutzt, um auf die Unterauslastung in der Produktion zu reagieren. Unter anderem müssen die Beschäftigten erst Arbeitszeitkonten aus konjunkturell besseren Zeiten leeren. Erst danach greifen die Maßnahmen.
Trumpf: 1.000 Stellen sollen wegfallen
Die Kürzungen gehören zu einem Sparprogramm, mit dem der Mittelständler auf die schwächelnde Konjunktur reagiert. Auch Bauprojekte werden zum Beispiel verschoben sowie Reise- und Beraterkosten gesenkt. So sollen im laufenden Geschäftsjahr 250 Millionen Euro gespart werden.
Das reicht aber offenbar nicht mehr aus: Am Freitag hatte Trumpf angekündigt, weltweit rund 1.000 Stellen streichen zu wollen. Am Stammsitz sollen rund 430 Stellen abgebaut werden. Dazu gehören die Standorte in Ditzingen, Gerlingen, Leonberg-Höfingen und Hettingen. Trumpf könne sich der seit fast zwei Jahren anhaltenden globalen Konjunkturschwäche nicht entziehen, hieß es. Aufgrund der damit verbundenen Auftragsrückgänge passe man nun die Strukturen an.
Ende Juni 2024 beschäftigte das Unternehmen rund 19.000 Menschen, davon gut 9.500 in Deutschland.
Industriekunden halten sich zurück
Trumpf fertigt Werkzeugmaschinen und ist Spezialist für Laser. Letztere liefert das Unternehmen zum Beispiel an Industriebetriebe aus der Halbleiterbranche. Der Mittelständler hat bereits länger mit der schwachen Konjunktur zu kämpfen. Zahlreiche Kunden haben sich nach Angaben von Chefin Nicola Leibinger-Kammüller zuletzt mit Investitionen zurückgehalten.
Das zeigt sich in den Zahlen: Im Geschäftsjahr 2023/24 sackte der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 18,6 Prozent auf gut 500 Millionen Euro ab. Der Umsatz sank um 3,6 Prozent auf rund 5,2 Milliarden Euro, der Auftragseingang um 10 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro. Auch in Zukunftsbereichen lief es - unter anderem wegen der schwächelnden Nachfrage und Problemen in China - nicht rund. Die Bilanz fiel insgesamt schlechter aus als erwartet. Das Trumpf-Geschäftsjahr dauert von Juli bis Ende Juni des Folgejahres.