Wegen Bauarbeiten wird der Ulmer Hauptbahnhof Anfang des kommenden Jahres für vier Wochen lahmgelegt. Pendler und Reisende müssen dann einen zeitraubenden Umweg nehmen, wenn ihr Zug über Ulm fährt oder sie dort ein- oder aussteigen wollen. Nach Angaben der Deutschen Bahn wird ein elektronisches Stellwerk in Betrieb genommen. Es müssten unter anderem mehr als 1.000 signaltechnische Einrichtungen und Signale eingebaut oder aufgestellt werden. Die Sperrung ist vom 13. Januar bis 6. Februar 2026 geplant.
Details zu einem Schienenersatzverkehr und zu Umleitungen sollen «voraussichtlich im Oktober» gemeinsam mit der Stadt Ulm veröffentlicht werden, wie ein Bahnsprecher weiter sagte. Unklar ist bis dahin auch, wie sich die Sperrung auf den Nahverkehr und Verbindungen unter anderem der Brenzbahn, Südbahn, Illertalbahn und Donautalbahn auswirken wird. Zuvor hatte die «Südwest Presse» darüber berichtet.
Ulmer OB ist für Verschiebung
Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher protestierte gegen die Sperrung. Die Bahn solle verschieben. Falls die Bauarbeiten dennoch wie vorgesehen stattfinden müssten, müsste für Entlastungen gesorgt werden. «Da die notwendigen Ersatzverkehre die städtische Infrastruktur potenziell an ihre Belastungsgrenzen bringen könnten.»
Durch elektronische Stellwerke soll der Zugverkehr der Bahn zuverlässiger und weniger störungsanfällig werden. Von den Stellwerken der Bahn sind deutlich mehr als die Hälfte in mindestens «schlechtem» Zustand, wie aus dem «Netzzustandsbericht» für 2024 hervorgeht. Der Anteil ist im Vergleich zum Vorjahr sogar noch einmal gestiegen.
Viele der Anlagen sind mehr als 100 Jahre alt und müssen von Hand bedient werden. Die digitale Stellwerktechnik gilt als wichtiger Faktor für die mittelfristige Verbesserung der Pünktlichkeit.