Um fünf Uhr morgens erreichen die ersten Sonnenstrahlen das Southside-Gelände. Das treibt auch die letzten feiernden Besucher vor White-Stage in Richtung Schlafplätze. Lange werden sie nicht zur Ruhe kommen. Spätestens, wenn die Sonne das Ausschlafen im Zelt unmöglich macht, ist die kurze Auszeit wieder vorbei. Aber mit Babybrei, einem Power-Nap oder Magnesium am Morgen wappnen sich die Camper für nächsten Tag.

Ab 8 Uhr geht nichts mehr im Zelt

Samstagmorgen, 8 Uhr. Nicht nur Sonne läutet unerbittlich den Samstag ein. Auch die Geräuschkulisse nimmt sofort wieder Fahrt auf: Auf dem Gelände läuft bereits am frühen Morgen wieder Musik, um neun sind viele Zelte leer und Campingstühle besetzt.

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Draußen sind es bereits 23 Grad, die sich im Zelt anfühlen wie 35. Noch einmal umdrehen oder das Kissen auf die kalte Seite drehen? Bei diesen Temperaturen ist das nicht drin. Die gute Nachricht für die Hitzegeplagten: Zahllose Pavillons bieten den Campern kühlenden Schatten.

Kollektives Zähneputzen nach dem Frühstück im Camp von, von links, Anke Mannshausen, Viviana Pyschny, Christina Köszegi und Benedict ...
Kollektives Zähneputzen nach dem Frühstück im Camp von, von links, Anke Mannshausen, Viviana Pyschny, Christina Köszegi und Benedict Enderle. | Bild: Sebastian Ridder

Im Green-Camp werden um 10.30 Uhr Zähne geputzt. Die erste Mahlzeit ist bereits abgefrühstückt. Viviana Pyschny, Anke Mannshausen, Christine Köszegi, Benedikt Enderle sind gut gelaunt, obwohl sie bis halb fünf auf dem Festival Gelände feierten. Dass sie schon wach sind, liegt nicht an ihnen selbst. „Der Wecker ist die Sonne“, sagt Anke Mannshausen. Vivianas Pyschnys Geheimnis für das frühe Aufstehen: „Einfach nicht sterben.“

Morgenrituale: Toilettengang, 5-Minuten-Terrine und Kaffee

Der erste Schritt am Morgen sei der Gang zu den Toiletten. Anschließend gebe es Frühstück. Die Gruppe schwört auf 5-Minuten-Terrinen und Kartoffelbrei. „Die haben sich einfach bewährt“, sagt Anke Mannshausen. Dazu dürfe ein Kaffee nicht fehlen. Abhängig von der Tagesform mit Schuss oder ohne. Eine Dusche lässt die Gruppe heute aus. „Das brauchen wir nicht. Wir schwitzen ja eh danach wieder.“, sagt Christine Köszegi.

Brütende Hitze im Camp Video: Ridder, Sebastian

Zwei Kilometer entfernt auf der anderen Festivalseite spielt sich auf normalen Campplatz Ähnliches ab. Unter den Besuchern hat sich wegen der Nähe zu den lauten Bühnen der liebevolle Name Mordor etabliert. Tolkien wäre vermutlich stolz.

Nickerchen und Magnesium für den Tag

Dort sind Niklas Rudolf und Sabrina Kottmann im Camp bestens gelaunt, obwohl sie auch nicht von der Hitze im Zelt verschont blieben und die Nacht zuvor bis drei Uhr noch tanzen waren. „Ich hab es so lange hinausgezögert, wie möglich“, sagt Sabrina Kottmann über das Aufstehen.

Trotz langer Nacht sind Sabrina Kottmann und Niklas Rudolf am Vormittag bestens gelaunt und fit für den Festivalsamstag.
Trotz langer Nacht sind Sabrina Kottmann und Niklas Rudolf am Vormittag bestens gelaunt und fit für den Festivalsamstag. | Bild: Ridder, Sebastian

Niklas Rudolf hat offenbar geahnt, welche Temperaturen ihn erwarten. In weiser Voraussicht hat er in einem beschichteten Zelt geschlafen. Die spezielle Unterkunft weist die Sonnenstrahlen besser ab.

Ein weiterer Grund für seinen Elan sei ein einstündiges Nickerchen nach dem Duschen. Sabrina schwört auf Magnesiumtabletten, um dem Kater und dem Schlafmangel entgegenzuwirken. Geduscht habe sie bereits in der Nacht. Beide fühlen sich fit für den Festivalsamstag. Und der läuft inzwischen bereits auf Hochtouren. Welche Bands auftreten, haben wir hier zusammengefasst.