Das Sturmtief „Ignatz“ hat am frühen Donnerstagmorgen seinen Zug über Deutschland begonnen. Der erste kräftige Herbststurm des Jahres brachte vielerorts heftige Böen mit sich, teils auch Gewitter und Regen. Für den Südwesten warnte die Unwetterzentrale am Donnerstag vor allem für den Hochrhein und Schwarzwald vor Orkanböen in höheren Lagen.
Die Situation im Schwarzwald-Baar-Kreis
Auf Anfrage des SÜDKURIER erläuterte der Sprecher des Polizeipräsidiums, Jörg-Dieter Kluge, die Lage am Morgen. Es habe im Kreisgebiet zahlreiche Bäume entwurzelt, Meldungen zu Störungen der Verkehrslage gebe es keine. Heißt: Sowohl die Züge wie auch die Schulbusse hatten freie Fahrt.
Entwurzelte Bäume wurden der Polizei aus Triberg und St. Georgen gemeldet. Auch in Villingen und in Richtung Mönchweiler kam es nach Angaben des Polizeisprechers zu umgestürzten Bäumen.
Die Schwarzwaldbahn zwischen Villingen und St. Georgen musste am Morgen teilweise gesperrt werden, weil ein Baum auf die Gleise stürzte. Es kam zu Teilausfällen.
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Auch Konstanz bekommt die Auswirkungen von „Ignatz“ zu spüren – allerdings nur leicht
Konstanz wurde von schwereren Folgen des Sturms weitgehend verschont. Das Polizeipräsidium Konstanz zählte am Morgen und Vormittag 30 Einsätze, diese schließen aber auch den stärker betroffenen Schwarzwald-Baar-Kreis und den Landkreis Tuttlingen mit ein. „Es geht vor allem um umgestürzte Bäume“, so Jörg Kluge, Pressesprecher des Präsidiums. Verletzte habe es aber bisher keine gegeben.

Am Bodensee wurde der Katamaranverkehr zwischen Konstanz und Friedrichshafen am Morgen wetterbedingt eingestellt, mittlerweile fahren die Katamarane wieder.
Am Morgen meldeten die Stadtwerke Konstanz zudem eine Straßensperrung. Mehr über die Auswirkungen des Sturms in Konstanz lesen Sie hier.
So ist die Situation am Hochrhein
Stromausfälle, starke Sturmböen und ein abgedecktes Tribünendach: Vor allem in den Höhenlagen hat der Sturm gewütet. Hie sehen Sie die Bilanz des ersten Herbststurms in diesem Jahr am Hochrhein und im Südschwarzwald.
„Ignatz“ am Bodensee: Zugausfälle am Morgen
Wegen eines umgestürzten Baums kam es am Donnertagmorgen zu Zugausfällen zwischen Überlingen und Uhldingen-Mühlhofen. Von größeren Schäden im Bodenseekreis ist bislang nichts bekannt. In Friedrichshafen gab es einen umgestürzten Baum. Ludwig Ehing, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Überlingen, sagt: „In Überlingen war es ruhig“. Auch in Markdorf, Salem und Deggenhausertal sind keine größeren Schäden entstanden. Dass das stürmische Wetter auch seine schönen Seiten hat, zeigt ein Video aus Überlingen.
Fernverkehr in NRW eingestellt
Vor allem in Nordrhein-Westfalen hatte der Sturm zu starken Einschränkungen im Bahnverkehr geführt. Nachdem der Fernverkehr wegen Sturmschäden in Nordrhein-Westfalen am Donnerstagmorgen komplett eingestellt worden war, rollen seit dem Mittag auf einigen Strecken wieder erste Fernzüge. Wie die Deutsche Bahn am Mittag mitteilte, werde der Zugverkehr auf ersten Strecken nach und nach wieder aufgenommen. Es komme jedoch weiter zu Ausfällen und Verspätungen in weiten Teilen Deutschlands. Wie lange die Behinderungen andauerten, sei noch nicht abzusehen.
So dauern die Aufräumarbeiten auf der Strecke Düsseldorf und Köln weiter an, auch sei die ICE-Strecke nach Wuppertal noch nicht befahrbar, sagte ein Sprecher. Der Sturm hatte seit der Nacht Äste und Bäume auf Gleise oder in Oberleitungen geweht. In Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt wurde der Regionalverkehr nach Bahn-Angaben bis auf Weiteres eingestellt.
Die Bahn riet, sich vor Fahrtantritt zu informieren. Wer seine für diesen Donnerstag geplante Reise verschieben wolle, könne bereits gebuchte Fernverkehrstickets eine Woche bis nach Störungsende flexibel nutzen.

Eine Sturmflut hat am Donnerstag den Fischmarkt im Hamburger Stadtteil St. Pauli unter Wasser gesetzt. Der Scheitel sei am frühen Abend mit 1,72 Metern über dem mittleren Hochwasser erreicht worden, sagte eine Sprecherin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH).
(sk / dpa)