Die Polizei hat am Mittwoch erneut nach der Vermissten Jasmin M. gesucht. Dabei waren zeitweise zwei Boote, drei Spürhunde mehrere Taucher im Einsatz, sagte ein Sprecher dem SÜDKURIER. Gesucht wurde im Bodensee bei Radolfzell – in dem Bereich, der auch schon Anfang November im Fokus stand.

Die Hunde hätten zwar einige Male angeschlagen, es sei aber nichts gefunden worden. Die bei ihrem Verschwinden 21-jährige Jasmin M. aus Eigeltingen-Heudorf wird seit dem 19. Februar vermisst. In den bald zehn Monaten seitdem hat die Polizei in zahlreichen Aktionen im Wasser bei Radolfzell, am Hochrhein und in mehreren Waldstücken in der Region nach ihr gesucht.

Suche mithilfe einer privaten Stiftung

Zwischenzeitlich hatten Angehörige gemeinsam mit einer privaten Stiftung aus den Niederlanden die Suche fortgesetzt. Deren Hinweise hatten dann erneute Ermittlungsmaßnahmen der Polizei angeregt. Weitere Suchaktionen sind laut dem Sprecher aber erst einmal nicht geplant.

Seit dem 9. November muss sich der 43-jährige Ex-Partner Robert S. in einem Indizienprozess vor dem Konstanzer Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem Körperverletzung mit Todesfolge und Nachstellen – also Stalking – vor.

Er habe „sich in der Nacht auf den 19.02.2023 unbefugt Zutritt zu der Wohnung der damals 21-jährigen Geschädigten in Eigeltingen, mit der er von mindestens August 2021 bis Oktober 2022 eine Beziehung geführt habe, verschafft und sie im späteren Verlauf gewaltsam getötet zu haben“, heißt es in der Mitteilung des Gerichts zum Tatvorwurf. Und weiter: „Anschließend habe er sich des Leichnams an unbekannter Stelle entledigt. Der Verbleib des Opfers ist bis heute ungeklärt.“

Prozess offenbart mühsame Polizeiarbeit

Im bisherigen Verfahren schweigt S. wie auch im Verlauf seiner mehr als halbjährigen Untersuchungshaft.

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Der bisherige Prozess hat vor allem die mühsame Polizeiarbeit bei Ermittlungen ohne eine Leiche dargestellt, bei der nach Zeugenaussagen die Möglichkeiten ausgeschöpft wurden: Von einem der „größten Einsätze“ seiner Laufbahn sprach ein 58-jähriger Kriminalpolizist, der die Suchaktionen koordiniert hatte. Auch mit mehr Geld oder Einsatzkräften wäre ihm zufolge nicht mehr möglich gewesen.

Die Polizei hatte unter anderem ein Sonargerät von der französischen Côte d‘Azur an den Bodensee geholt, teilweise unterstützten auch französische Behörden die Ermittlungen, als circa 150 Kilometer Wasserweg am Hochrhein abgesucht wurden, wie der SÜDKURIER im Sommer aus Sicherheitskreisen erfahren hatte. Der Prozess wird am 12. Dezember fortgesetzt.