Die Landesgartenschau (LGS) 2022 ist eröffnet. Nach Überlingen am Bodensee im Vorjahr gastiert die LGS nun für 164 Tage in Neuenburg am Rhein. Die Besucher erwartet in den nächsten Wochen und Monaten ein trinationales Sommerfest mit Darbietungen nicht nur aus dem Märkgräflerland, sondern auch der benachbarten Region des Elsass und der Schweiz.

Das Interesse an der Landesgartenschau ist groß: Noch vor der offiziellen Eröffnungsfeier bildeten sich vor den Kassenhäuschen lange Schlangen, um bei idealem Frühlingswetter gleich am ersten Tag mit dabei zu sein. Auf dem Gelände der Landesgartenschau dürfen sich die Gäste aus dem In- und Ausland bis Anfang Oktober nicht nur auf eine bunte Blumenpracht mit zwölf Blumenschauen freuen, sondern es erwarten sie auch über 2000 verschiedene Veranstaltungen.
Passend zur Region steht die diesjährige LGS unter dem Motto des Ratespiels „Stadt – Land – Fluss“. Dies auch mit dem Blick auf die drei angrenzenden Länder, was auch durch die Präsenz von deren Vertreter, der Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, Franco Mazzi aus dem Schweizer Rheinfelden sowie Fabian Jordan für das Elsass, unterstrichen wurde.
Für die mit rund 12.500 Einwohnern bislang kleinste Stadt als Ausrichter einer Landesgartenschau in deren über 40-jährigen Geschichte war es ein großer Moment, nachdem es mit der Bewerbung im ersten Anlauf nicht geklappt hatte. „Die Landesgartenschau ist für uns ein Riesengewinn. Heute ist für uns ein Feiertag“, erinnerte Bürgermeister Joachim Schuster an die lange Zeit der Vorbereitung und verwies dabei auch auf die stattliche Zahl von 350 ehrenamtlichen Helfern, ohne die eine solche Großveranstaltung nicht zu stemmen wäre.
Auch für Winfried Kretschmann, baden-württembergischer Ministerpräsident, war der Start der Landesgartenschau „ein Tag der Freude“, wenngleich er auch auf den Angriffskrieg von Putin auf die Ukraine und die damit verbundene schwierige weltpolitische Situation verwies. „Wir müssen uns auf härtere Zeiten einstellen, auch auf Einschnitte im täglichen Leben“, sagte er.
Ebenfalls auf der Eröffnungsfeier mit dabei war der Musikverein Neuenburg-Zienken mit einer Darbietung, eine Tanzgruppe sowie die Sopranistin Claudia Mundi mit der Präsentation des Europaliedes „Freude schöner Götterfunken“. In Überlingen war die Landesgartenschau Mitte Oktober 2021 nach 170 Tagen zu Ende gegangen. Beim Festakt hatte Grünen-Politiker Manfred Lucha die Landesgartenschau-Fahne an den Bürgermeister von Neuenburg am Rhein, Joachim Schuster, übergeben.
Zahlen und Daten
Die Landesgartenschau hat an 164 Tagen geöffnet, vom 22. April bis 3. Oktober 2022.Eintritt: 19 Euro/Tag, ermäßigt: 14 Euro, Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17 Jahre freier Eintritt.
Geländegröße: 23 Hektar, davon entfallen auf den Stadtpark 4 Hektar und die Rheingärten 19 Hektar.
Erwartete Besucher: 750.000 Gartenschau-Begeisterte aus dem Dreiländereck und darüber hinaus.
Investitionen LGS: 11,8 Millionen Euro, davon 10 Millionen Euro Natur in Stadt und Land. (5 Millionen Land, komplementär 5 Millionen städtischer Anteil). Weitere Förderung Tourismusinfrastrukturprogramm: 75.000 Euro.
Durchführungshaushalt: 14,7 Millionen, abzüglich 2,5 Millionen Euro Marketinganteil Stadt. 12,2 Millionen werden durch Eintritte, Sponsoring, Konzessionen und Lieferrechten refinanziert.
22.000 Steine: Rund 22.000 Pflastersteine wurden für die neue 665 Meter lange und 35 Meter breite Rheinterrasse verlegt. (joh)