Kaum ist der erste Wels als Filet auf dem Tisch gelandet, gibt es mutmaßlich einen zweiten Angriff eines anderen Welses am Brombachsee in Bayern. Ein Badegast sei am Mittwoch von einem anderen Wels am Arm gebissen worden, berichtete unter anderem die Süddeutsche Zeitung. Keine zwei Wochen zuvor wurde ein zwei Meter großer Wels getötet, weil er Badegäste angegriffen haben soll.

Was bedeutet das für Badegäste im Bodensee?

Auch im Bodensee steigt die Welspopulation. Der Klimawandel erwärmt den See und Fischarten, die normalerweise in wärmeren Gewässer leben, breiten sich immer mehr aus. Der größte, offiziell aus dem Bodensee gefangene Wels ist 2,43 Meter lang.

Doch Sorgen muss sich keiner machen, sagt Bodenseefischer Christoph Keller. „Welse sind scheu. Einfach weiterschwimmen, da passiert gar nichts“, legt Keller den Badegästen nahe. Auch eine Sprecherin des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) stellt klar: „Grundsätzlich ist dieses Verhalten für Welse untypisch.“

Der Ort des Geschehens: Der Brombachsee in Bayern.
Der Ort des Geschehens: Der Brombachsee in Bayern. | Bild: Daniel Vogl, dpa

Welse bewachen ihre Nester

Aber warum kam es nun zu der mutmaßlichen Attacke? „Wer sich auskennt, schüttelt bei solchen Nachrichten nur den Kopf“, sagt Christoph Keller.

„Männliche Welse bewachen nun mal ihre Laichnester und gerade befinden wir uns mitten in der Laichzeit“, so Keller. In der Zeit könne man eine kleine Zone absperren, um Angriffe zu verhindern, sagt der Fischer.

Fünf Tage Ruhe hätten genügt

Gerade im Brombachsee gebe es viele Welse, da die Bedingungen dort perfekt seien. „Welse mögen eine Wassertemperatur von 26 Grad und steinig, matschigen Untergrund, so wie im Brombachsee“, erklärt Keller.

Die Laichzeit von Welsen dauert in der Regel nicht länger als eine Woche. „Hätte man den Wels fünf Tage in Ruhe gelassen, wäre alles okay gewesen“, erklärt Keller.

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