In einem zweiten Anlauf hat der Bermatinger Gemeinderat die Sportstättenkonzeption für das kommende Jahr auf den Weg gebracht. Durch intensive Gespräche mit den drei beteiligten Vereinen (Sportverein, Turnverein und Tennisclub) gelang es, die Kosten für die Neugestaltung der Sportanlagen, den Bau einer Tribüne und eines neuen Vereinsheims zu senken. Mit den Einsparungen veranschlagt der Gemeinderat jetzt rund 3,3 Millionen Euro für das Bauvorhaben. Nach Abzug der Fördergelder und Zuschüsse liegt der Eigenanteil der Gemeinde bei rund 1,9 Millionen Euro.

Noch in diesem Jahr kann der Bau des neuen Vereinsheims sowie der neuen Tribünenanlage auf dem Sportplatz beginnen.
Noch in diesem Jahr kann der Bau des neuen Vereinsheims sowie der neuen Tribünenanlage auf dem Sportplatz beginnen. | Bild: Architekturbüro Krimmel

Neuausschreibungen wegen Kostensteigerung

Im Juli waren die Ausschreibungen für das neue Vereinsheim, die Neugestaltung der Sportanlagen sowie die Erweiterung der bestehenden Turnhalle um eine Tribünenanlage mit Umkleidekabinen aufgehoben worden. Grund waren die enormen Kostensteigerungen von über 160 Prozent gegenüber der ursprünglichen Kalkulation, verursacht durch die gute Baukonjunktur.

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Die Gemeinde entschied sich deshalb für eine Neuausschreibung mit einem späteren Baubeginn im kommenden Jahr. Damit wollte man zum einen mehr Zeit zum Ausfüllen der Leistungsverzeichnisse bekommen, vor allem aber mehr und günstigere Angebote erhalten, was teilweise auch erreicht wurde.

"Wir freuen uns auf unsere neue gemeinsame Sportstätte." – Angelique Lerner, Turnverein
"Wir freuen uns auf unsere neue gemeinsame Sportstätte." – Angelique Lerner, Turnverein | Bild: Jan Manuel Heß

Einsparungen bei Trekkingbahn und Trainingsplatz

Einen großen Beitrag zum Gelingen leisteten die drei Vereine, mit denen laut Bürgermeister Martin Rupp in konstruktiven Beratungen nicht unerhebliche Einsparungen erzielt werden konnten. "Insbesondere der Sportverein hat hier großes Entgegenkommen bewiesen, indem er sich mit einer grundlegenden Aufwertung des Platzes statt einer kostenintensiven Grundsanierung einverstanden erklärte." Einzige Bedingung vonseiten des Sportvereins sei gewesen, dass zumindest die Beregnungsanlage des Platzes komplett saniert werde.

Konkret heißt das, dass die Kosten für den Platz jetzt mit 105 000 Euro statt rund 300 000 Euro veranschlagt werden. Weitere Einsparungen konnten unter anderem bei der Trekkingbahn (10 500 Euro statt 40 000 Euro) sowie durch den Verzicht auf das Anlegen eines Trainingsplatzes erzielt werden. Dazu Rupp: "Wir werden die vorgesehene Fläche lediglich einebnen, mit Rasen einsähen und somit trotzdem einen trainingstauglichen Platz erhalten."

"Toll, dass es jetzt mit den Auschreibungen geklappt hat." – Philipp Rominger, Tennisclub
"Toll, dass es jetzt mit den Auschreibungen geklappt hat." – Philipp Rominger, Tennisclub | Bild: Jan Manuel Heß

Verwaltung überprüft Kalkulation für Baugebiet

Gleichzeitig überprüfte die Verwaltung die Kalkulation für die Erlöse aus dem Baugebiet am alten Sportplatz des Sportvereins, die bisher mit rund einer halben Million Euro veranschlagt wurden. "Wir haben die Kalkulation ebenfalls den aktuellen Entwicklungen angepasst und können hier höhere Verkaufspreise erzielen", sagte Rupp. Zudem wolle man durch eine stärkere Ausnutzung des Baugebiets die Erschließungsaufwendungen reduzieren. Dadurch seien Mehreinnahmen von bis zu 400 000 Euro möglich.

"Wichtig ist, dass wir alle endlich loslegen können." – Klaus Gommeringer, Sportverein
"Wichtig ist, dass wir alle endlich loslegen können." – Klaus Gommeringer, Sportverein | Bild: Jan Manuel Heß

Räte stimmen neuen Plänen zu

Aus den Fraktionen kam viel Zustimmung für den zweiten Anlauf. Wolfram Frey (CDU) sagte: "Die Zahlen bieten keine Alternative und ich bin einfach froh, dass wir das Konzept endlich auf den Weg bringen können." Auch Herbert Grau (SPD) bekundete seine Zustimmung, mahnte jedoch an, dass die Gemeinde bei diesen großen Summen die Finanzierung anderer Projekte nicht außer Acht lassen solle. Bürgermeister Martin Rupp betonte: "Die Gemeinde wird nicht verarmen und wird weiterhin Projekte finanzieren können."