Rettungsschwimmer ganz oben auf dem Podest: Über zwei Wochen im September fanden im niederländischen Eindhoven und Noordwijk die Rescue 2016, die Weltmeisterschaften der Rettungsschwimmer, statt. Die DLRG Bermatingen-Markdorf wurde durch die Rettungsschwimmer Jonas Moll, Norbert Haaser, Kai Honnen, Stephan Ludwig, Klaus Staiber, Juergen Wohlgemuth und Dennis Fabri vertreten, teilt der Verein mit. Die Markdorfer Rettungsschwimmerin Anneke Haaser musste ihre Starts leider krankheitsbedingt absagen und fungierte in diesem Jahr als Trainerin und Betreuerin der Mannschaft.
Norbert Haaser zeigte sich in bester Verfassung: In seinen Spezialdisziplinen 100 Meter Retten einer Puppe mit Flossen und 100 Meter Retten einer Puppe mit Gurtretter und Flossen erschwamm er sich jeweils den Weltmeistertitel in der Altersklasse (AK) 50 bis 54 Jahre. In der zweitgenannten Disziplin unterbot er zudem den alten Weltrekord um über eine Sekunde. Zusammen mit seinem Mannschaftskameraden Stephan Ludwig erkämpfte er sich die Bronzemedaille in der Leinenwurfstaffel (AK 35 bis 39). In der selben Disziplin erreichten Wohlgemuth und Staiber den guten achten Platz (AK 40 bis 44). In dieser aus zwei Teilnehmern bestehenden Rettungsübung muss der am Beckenrand stehende Teilnehmer ein Seil so schnell als möglich aufwickeln und dem im Wasser wartenden "Opfer" gezielt zuwerfen. Dieses muss das Seil greifen und wird dann bis an den Beckenrand gezogen.
In den Staffeldisziplinen vier mal 25 Meter retten einer Puppe und vier Mal 50 Meter Hindernis erreichten die Schwimmer Haaser, Ludwig, Staiber und Fabri die beachtlichen Plätze vier und fünf. Staiber und Haaser hatten sich nach dem unglücklichen vierten Platz bei der letzten WM am Strand viel vorgenommen. Durch zwei fehlerfreie Rennen im „Board Rescue Race“ gelang ihnen nach dem Gewinn des EM Titel im letzten Jahr nun der unerreichbar scheinende Gewinn des Weltmeistertitels. Beim „Board Rescue Race“ schwimmt der erste Schwimmer bis zur Boje und muss dann vom zweiten Schwimmer mit dem Rettungsbrett abgeholt werden. Für eine weitere Überraschung in den Stranddisziplinen sorgten, Haaser, Ludwig und Staiber bei der „Strand-Schwimm-Staffel“ bei der sie den Titel des Vize-Weltmeisters errangen. In der „Surfski-Staffel“ erreichte dieselbe Besetzung den guten fünften Platz. In der Königsdisziplin am Strand, dem "Oceanman", konnten Staiber und Haaser jeweils den beachtlichen fünften Platz erzielen.
Der Strandsprint-Spezialist Kai Honnen überraschte in beeindruckender Weise mit dem Erreichen des A-Finales im 90-Meter-Strandsprint, für das er sich über mehrere hart erkämpfte Vorläufe qualifizieren musste. Er erreichte den hervorragenden achten Platz in der AK 35 bis 39. Zudem starteten Jonas Moll und Norbert Haaser bei den Interclub-Wettbewerben im Schwimmbecken. In seiner Spezialdisziplin 100 Meter Retten einer Puppe mit Flossen übertraf Moll alle Erwartungen mit dem Erreichen des B-Finales. Durch ein perfektes Rennen erkämpfte er sich dort den unglaublichen 11. Platz gegen die besten Rettungsschwimmer der Welt.
Haaser konnte seinen zuvor erzielten Weltrekord in der Disziplin und 100m Retten einer Puppe mit Gurtretter und Flossen nochmals knapp unterbieten. Die Athleten können somit auf eine überaus erfolgreiche Teilnahme an den Rescue 2016 zurückblicken Die nächsten Weltmeisterschaften werden 2018 im australischen Adelaide stattfinden.
Die WM
Die Großveranstaltung mit mehreren tausend Teilnehmern, bei der sich die weltweit besten Rettungsschwimmer messen, findet im Regelfall alle zwei Jahre statt. Dabei müssen die Teilnehmer ihre sportlichen Fähigkeiten im Schwimmbecken sowie im Meer und am Strand, in Einzel- und Teamwettbewerben unter Beweis stellen. Die Teilnehmer starten aufgeteilt in Altersklassen.