Da war der Einsatz doch rasch beendet: Am Dienstagvormittag geht im Waggershauser Tunnel ein Brandalarm los – Feuerwehr, Rettungshelfer und Polizei eilen zur Stelle. Die B31 wird beidseitig gesperrt und es bildet sich ein langer Stau. Wie sich herausstellt, war es nur ein Fehlalarm aufgrund eines technischen Defekts. Nach etwa 40 Minuten wird die Sperrung aufgehoben.
Wie häufig gab es zuletzt Fehlalarme?
Der Waggershauser Tunnel wurde im August 2021 eröffnet. Wie das Landratsamt Bodenseekreis auf Anfrage erklärt, sei der Fehlalarm am Dienstag nicht der Einzige gewesen. Seitdem er in Betrieb ist, sei es zu insgesamt drei Vorfällen dieser Art gekommen, zuletzt im Februar 2022. „Andere Tunnel im Bodenseekreis sind in den letzten Jahren nicht betroffen gewesen“, so Pressesprecher Lars Gäbler.

Ein Blick über den Bodenseekreis hinaus zeigt: In Verkehrstunneln kommt immer wieder zu Fehlalarmen, beispielsweise auch im vergangenen Jahr im neu eröffneten B33-Tunnel bei Konstanz. Dort kam es wegen technischer Probleme zu mehreren Alarmierungen und stundenlangen Sperrungen. Auch im Engelbergtunnel bei Stuttgart gab es dieses Jahr mehrere Fehlalarme. Wie oft Feuerwehren im Bundesland für solche Fälle jährlich ausrücken müssen, ist unklar. Dieser Wert wird in der Statistik der baden-württembergischen Feuerwehren nicht erfasst.
Warum werden Fehlalarme ausgelöst?
Die Gründe sind unterschiedlich: Verantwortliche der Verkehrsbehörden sowie die Polizei erklären Fehlalarme damit, dass Brandsensoren sehr sensibel eingestellt sind. So können sie bereits bei Staubwolken den Alarm auslösen. Im Februar 2022 wurde im Waggershauser Tunnel beispielsweise ein Fehlalarm ausgelöst, weil eine Kehrmaschine im Tunnel Staub aufgewirbelt hatte, wie das Polizeipräsidium Ravensburg damals erklärte. Auch in Konstanz und bei anderen Tunneln wurden Fehlalarme auf Staubentwicklung oder Gischt nach starken Regenfälle zurückgeführt.
Was passiert jetzt im Waggershauser Tunnel?
Wie Sprecher Lars Gäbler erklärt, soll eine zuständige Wartungsfirma nun die Probleme mit dem Warnsystem überprüfen und beseitigen. Im vierteljährlichen Turnus würden zudem die technischen Anlagenteile in dem Tunnel gewartet und geprüft.
In den Nächten vom 15. auf den 16. sowie vom 16. auf den 17. November jeweils von 19 bis 6 Uhr am Morgen stünden wieder turnusmäßige Wartungs- und Inspektionsarbeiten im Waggershauser Tunnel und Riedlepark Tunnel an, sagt er. Die Kosten für die Wartungen übernehme der Bund als Straßenbaulastträger – ebenso die Kosten für den Fehleinsatz.