20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hat Manuel Strasser für sein erstes „GehSpräch“ durch Daisendorf versammeln können. Vom Rathaus aus führte der aus Markdorf stammende Bürgermeisterkandidat, der sich bereits seit Frühjahr im Ort bekannt macht, die Interessierten über Bauhof, Kapelle und Friedhof bis zum Kindergarten und Feuerwehrhaus. Es war sein erster offizieller Wahlkampftermin, ein weiteres „GehSpräch“ folgt am 11. September.
Unterwegs nutzte Strasser die Gelegenheit, den Ideen der Bürger zu lauschen, und stellte seine Visionen für Daisendorf vor. Seine vielleicht wichtigste Botschaft: Sollte er Bürgermeister werden, werde es in Daisendorf eine „Politik auf Augenhöhe“ geben, mit allen Bürgern und Akteuren im Ort. Denn letztlich sei das Rathaus ja „Dienstleister der Gemeinde“.
Wie künftig mit Personalstand zurechtkommen?
Zeigen müsse sich, wie man künftig mit dem engen Personalstand zurecht komme. Drei Teilzeitkräfte sind derzeit im Rathaus beschäftigt, die Hauptamtsleiterstelle ist unbesetzt. So wie es Bürgermeisterin Jacqueline Alberti aktuell mache, die Gemeinderatssitzungen alleine vorzubereiten, zu leiten und zu protokollieren, kann er sich nicht vorstellen. Darunter würden Inhalte leiden, ist Strasser überzeugt. „Was ich anpacke, das will ich zu 100 Prozent machen.“
Geschafft hat er dies bereits bei den Hausbesuchen, die aktuell alle vier Kandidaten absolvieren. An allen rund 700 Daisendorfer Türen habe er bereits geklingelt, berichtet Strasser. Wer nicht zu Hause war, wird nochmal besucht.
Bauhof möglichweise nach Meersburg auslagern
Zum Bauhof, den die Gruppe als erste Station ansteuert, kann sich Strasser verschiedene Szenarien vorstellen. Kurzfristig jedenfalls brauche der einzig verbliebene Mitarbeiter dringend Unterstützung. Auf dem Spielplatz im Höhenweg oder dem Bolzplatz der Freizeitanlage stehe das Gras so hoch, dass „da keiner mehr spielen kann“. Auch sonst leide die Grünpflege. Perspektivisch müsse man über eine engere Zusammenarbeit mit Meersburg sprechen, glaubt Strasser. Und möglicherweise den Bauhof auch dorthin auslagern.

Instandsetzung des Feuerwehrhauses prüfen
Die Daisendorfer Fläche könne dann anderweitig genutzt werden, um daraus wiederum einen möglichen Feuerwehrhausneubau zu finanzieren. Auch wenn bei der Feuerwehr viel für einen Neubau spreche, sollte die Alternative, die Instandsetzung des bisherigen Gebäudes, sorgfältig abgewogen werden, bevor man sich festlege. Denn das Ganze sei durchaus eine „Jahrzehnteinvestition“.
Zum Zustand von Kapelle und altem Friedhof hätten ihn viele angesprochen, sagt Strasser. „Das ist ein ehrwürdiger Platz, der ein Mindestmaß an Pflege braucht.“ Das Geld dazu müsse man in die Hand nehmen. Vorbei am Rewe – „als Vollsortimenter eine super Sache für Daisendorf“ – ging es zu Kinderhaus und Feuerwehr.
Radweg nach Mühlhofen, Seewärme mit nutzen
Ideen habe er noch viel mehr, so Strasser. Etwa die Zusammenarbeit mit dem Gemeindeverwaltungsverband zu stärken, beim Glasfaserausbau, einem Radweg nach Mühlhofen oder Meersburger Seewärme für Daisendorf. „Technisch ist das möglich.“ In Sachen Mobilität könnte der Rufbus Emma des Bodo auch Daisendorf ansteuern. Und auch „ein Café im Ort wäre schön“. Das könne die Gemeinde zwar nicht initiieren, doch Interessenten bestmöglich unterstützen, etwa bei der Gewerbesteuer oder Mitarbeiterwohnen.
Als Bürgermeister würde er gerne regelmäßig das Gemeindegebiet ablaufen, Straßen, Spielplätze, Aussichtspunkte. Auch gemeinsam mit dem Gemeinderat. „Dabei fallen einem am ehesten Dinge auf und man entwickelt Ideen.“