Daisendorf Das Toilettenhäuschen an der Freizeitanlage kann gebaut werden. Der Gemeinderat hat einstimmig beschlossen, den Architekten Thomas Hirthe zu beauftragen, den Bauantrag zu stellen und die Bauarbeiten auszuschreiben. Denn eine solche Anlage ist genehmigungspflichtig.

Entstehen wird eine WC-Anlage mit außergewöhnlicher Architektur. Das gut fünf Meter lange und etwas mehr als zwei Meter breite Häuschen in Holzbauweise wird ein hohes, spitzes Dach von insgesamt neun Metern Länge erhalten. Es wird vor den gegenüberliegenden Eingängen für Männer und Frauen jeweils zwei Meter überstehen, um Schutz beispielsweise bei Regen zu bieten. Das komplette Gebäude, Dach ebenso die Wände, wird mit Holzschindeln verkleidet sein. Die Stirnseiten sollen für Frauen rot, für Männer blau werden. Das Gebäude wird zwar nicht formal behindertengerecht, aber dennoch per Rollstuhl zugänglich sein.

Dem nun verabschiedeten Entwurf des Architekten Thomas Hirthe war eine eingehende Diskussion vorausgegangen. Die Ideen reichten von der einfachen Komposttoilette ohne Anschluss an die Kanalisation bis zur voll automatisierten Autobahntoilette – dies mit kalkulierten Kosten von rund 170.000 Euro. Der Gemeinderat hatte ein Limit von 60.000 Euro vorgegeben. Der jetzige Entwurf wird mit 75.000 Euro veranschlagt, von denen rund 39.000 Euro auf das Bauwerk, knapp 20.000 Euro auf die technischen Anlagen und gut 17.000 Euro auf die Ingenieurleistung, vor allem auf die des Architekten, entfallen. Thomas Hirthe sagte, er hoffe, dass sich Unternehmen für die Arbeiten finden lassen. „Das ist bei so einem Projekt nicht selbstverständlich.“

Für die gesamte Freizeitanlage sind bislang Arbeiten zu Kosten von gut 180.000 Euro vergeben worden. Die Arbeiten für die Toilette sollen Anfang September beginnen – zunächst die Holzarbeiten, etwa zwei Wochen später die Landschaftsarbeiten. Das Ganze soll laut Bürgermeisterin Jacqueline Alberti rund zwei Monate dauern. Umgebaut werde der Bereich vom Tennisplatz bis einschließlich der Seilbahn. Die Grillstelle und das umgebende Areal seien jedoch – „nach jetzigem Sachstand“ – weiter nutzbar. Die Holzarbeiten übernimmt das Überlinger Unternehmen Kreaholz, die Landschaftsarbeiten der Garten- und Landschaftsbauer Ingo Kooß aus Friedrichshafen.