Meersburg Die Seewärme in Meersburg ist nach Einschätzung der Verantwortlichen auf gutem Weg. Beim Energiepolitischen Dialog der Bodenseeanrainer stellte Marius Wöhler, Bereichsleiter Energiesysteme beim Stadtwerk am See, das Projekt vor. Die Vision: Eine klimafreundliche und zukunftsfähige Wärmeversorgung für Meersburg, gespeist aus der natürlichen Energie des Bodensees. Zentral sei allerdings das Interesse der Bürgerinnen und Bürger.

Die Seewärme Meersburg GmbH, getragen von der Stadt und dem Stadtwerk am See, verantwortet Aufbau und Betrieb des Wärmenetzes im Gebiet der historischen Altstadt und darüber hinaus. Die Technik basiert auf Seethermie, bei der Bodenseewasser zur Versorgung von Wärmepumpen genutzt wird. Die erzeugte Wärme wird über ein Wärmenetz verteilt. Das geplante Netzgebiet umfasst die historische Altstadt von Meersburg, aber auch weitere Bereiche, wie Sebastian Dix, Pressesprecher des Stadtwerks am See, mitteilt.

Seit der Gründung hat die Seewärme Meersburg GmbH einige Meilensteine erreicht, insbesondere was die Förderungen betrifft. „Staatliche Förderungen sind für das Projekt zentral. Dass wir hier erfolgreich waren, zeigt, dass unsere Planungen realistisch und wirtschaftlich tragfähig sind“, wird Marius Wöhler zitiert. Offensiv wird in dem Pressetext um das Interesse der Bürger geworben. „Der Projekterfolg hängt maßgeblich von der frühzeitigen Interessensbekundung der Bürger ab. Auch wenn sie jetzt oder in den nächsten Jahren noch keinen akuten Wärmebedarf haben. Nur mit ausreichend Zuspruch kann die Wirtschaftlichkeit sichergestellt und die staatliche Förderung voll ausgeschöpft werden.“ Wöhler nannte das Beispiel des Seewärme-Projekts im schweizerischen Arbon, das wegen zu geringen Interesses aufgegeben wurde.

Der Baubeginn der Heizzentrale und des Wärmenetzes ist in Meersburg für das Jahr 2026 vorgesehen, erste Wärmelieferungen ab 2028. Das Wärmenetz wird in fünf Bauabschnitten realisiert und bietet ein Potenzial für rund 350 Gebäude. Fest eingeplant ist die Wärmeversorgung öffentlicher Gebäude als Ankerkunden, heißt es weiter. (pm/san)