Else Franz hat für diesen Anlass Käsefüße gebacken. Sie ist eine von vielen Initiatoren einer Unterstützergruppe für Bürgermeisterkandidat Manuel Strasser. Die Gruppe hat an diesem Abend zum „Wiesen-Treffen“ eingeladen. Die „Wiese“ ist das Grundstück neben Andreas Illich und seiner Familie. Es steht leer, es ist sozusagen der erweiterte Garten. Illich hat wie etwa ein Dutzend anderer Daisendorfer ein Plakat von Strasser auf seinem Grundstück aufgestellt. Mit dem Treffen auf der Wiese nebenan, will Illich so viel Zuspruch für seinen Kandidaten wie möglich sammeln, sagt er.
Snacks für die Unterstützer
Auf der freien Wiese am Waldweg sind nun ein paar Stehtische aufgestellt, Snacks stehen darauf und Getränke stehen bereit – ausgegeben von Kandidat Strasser. Grob überschlagen habe er gute 80 Euro dafür ausgegeben. Nur das Blech mit den Käsefüßen kommt nicht von ihm. Es ist Plauderstimmung. Immer wieder kommen und gehen einzelne, es sind zwischen 18 Uhr und 19.30 Uhr immer etwa 35 Personen da. Zwischen einem Drittel und einem Viertel der Besucher kennt Strasser noch nicht, schätzt er.

Entschieden und unentschieden
Manche wissen schon, wen sie wählen werden, andere sind zur Orientierung gekommen. Carina Mensinger etwa. Sie ist Vorsitzende des Elternbeirats, sie wohnt auch in der Straße und nutzt die Gelegenheit, den Kandidaten kennenzulernen. Im Gespräch mit den Bürgern geht es um Kinderbetreuung, das Feuerwehrhaus und vor allem eines: Kommunikation.

Else Franz ist bei ihrer Wahl schon entschieden. „Die Bürgermeisterin ist distanziert“, sagt sie, „ich vermisse das persönliche Gespräch.“ Bei Jutta van Rensen ist der Ton rauer. Sie kritisiert bei der Amtsinhaberin die Kommunikation zu den Bürgern. Im Juli habe sich dann die Unterstützergruppe gegründet, sagt sie.

Auf die Alteingesessenen zugehen
Dass das Treffen überhaupt zustande gekommen ist, geht laut Strasser auf den Anfang seiner Kandidatur zurück. Damals sei er vor allem auf die alteingesessenen Familien Daisendorf zugegangen, dazu zählten eben die van Rensens oder Familie Franz.

Eben die, die nun auch hinter der Initiative für Strasser stehen. „Offenbar habe ich sie überzeugen können“, sagt Strasser. Er ist „überwältigt“ von der Anzahl der Gäste. Er will die Daisendorfer auf persönlicher Ebene erreichen, sagt Strasser im Gespräch mit den Bürgern. „Das sei vielleicht sogar ein My wichtiger als das Fachliche“, fügt er hinzu.
Stichwahl wahrscheinlich
Im Vorfeld warfen Marlene Bücher und andere Initiatoren Einladungen in die Briefkästen. Für sie ist der Wiesen-Treff sei auch eine tolle Gelegenheit, um mit den Nachbarn und anderen Bürgern ins Gespräch zu kommen, sagt sie. Auf der Wiese am Waldweg plaudern sie miteinander und mit ihrem Kandidaten. Wie er seine Gewinnchancen in Anbetracht des durch Anwesenheit bekundeten Interesses einschätzt? „Man tritt an, um zu gewinnen“, sagt Strasser, „und so ein Fest kann einen Domino-Effekt auslösen.“ Dennoch sei bei vier Kandidaten die Wahrscheinlichkeit einer Stichwahl sehr hoch. Und eine weitere Veranstaltung hat seine Unterstützergruppe bereits geplant.