Schon von Weitem kündete fröhlicher Gesang von dem Fest zu Ehren des 90-Jährigen. Die Tür zum Haus der Leustettener Künstlerin Dodo Wartmann stand weit offen. Ungezwungen traten die Gratulanten ein. Gleich offerierte die Gastgeberin ein Liedblatt zum Mitsingen. Mittendrin saß der Jubilar und freute sich ob der vielen Glückwünsche.

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Den Besuchern, darunter Bürgermeister Jürgen Stukle und Ortsvorsteherin Antoinette Kieback, offenbarte Hammer seine künstlerische Seite. Dafür geleitete er seine Gäste über eine Treppe in die obere Etage, wo er seit 2013 lebt. Die Bilder und Zeichnungen an den Wänden zeugten von seiner Zeichenleidenschaft. Ansichten aus Frickingen waren da beispielsweise zu Bestaunen. Aufgrund seiner zeichnerischen Fähigkeiten sei er nach dem Zweiten Weltkrieg zum Architekturstudium zugelassen worden, erzählte Hammer.

Er illustrierte Buch seiner Stieftochter

Als freier Architekt plante er Wohn -und Industriegebäude. Von 1975 bis 1989 war er Technischer Leiter einer umfassenden Stadtsanierung bei der Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft. Deshalb freut es Hammer sehr, dass seine Stieftochter Dodo ihr von ihm illustriertes Buch im Mannheimer Waldkirch-Verlag herausbringen konnte.

Wilhelm Hammer: „Mir wird hier nicht langweilig“

Pünktlich zum Geburtstag überraschte sie ihn mit einem Exemplar der „Geschichten aus Rom.“ „Mir wird hier nicht langweilig“, sagte der 90-Jährige und präsentierte die Buchzeichnungen. „Mit sicherem Stil und ruhiger Hand sind seine Zeichnungen ausgeführt“, lobte die Tochter.

Bis heute greift er täglich zu Stift und Papier

Eine Grafik lag ihrem Vater besonders am Herzen – ein von ihm gezeichnetes Abbild des Alten Fritz zu Pferde. Dieses Bild habe ein befreundeter Architekt in den 1940er Jahren gesehen und ihn als jungen Mann dazu ermuntert, den künstlerischen Berufsweg einzuschlagen. Bis heute greift er täglich zu Stift und Papier. "Ich bin überzeugt, dass das Zeichnen mich fit hält“, zeigte sich Hammer überzeugt.

Sport treiben und den Haushalt führen

Darüber hinaus treibt er regelmäßig Sport. „Ich bin hochzufrieden“, sagte er. Der „Stadtmensch“ fühlt sich in Leustetten wohl. „Meine Tochter hat dafür gesorgt“, betonte Hammer. Froh ist der Senior auch, dass er noch „ganz selbstständig“ putzt, wäscht, einkauft und mit dem Auto fährt. Aus der unteren Etage drangen erneut Singstimmen in seine Wohnung und riefen Hammer sein Geburtstagsfest in Erinnerung.