Stefanie Canfield

Am Freitag demonstrierten tausende Schüler in mehr als 50 deutschen Städten für mehr Klimaschutz. Auch in Friedrichshafen versammelten sich gegen Mittag rund hundert Jugendliche, anstatt die Schulbank zu drücken. Mit Transparenten und Rufen wie: „Wir sind jung, wir sind laut, weil Ihr uns die Zukunft klaut!“ forderten sie die Politik zum Handeln auf, um die Klimaziele zu erreichen. Besonders wichtig dabei ist ihnen der Ausstieg aus der Kohleindustrie: „Wir wollen kein Dreck, die Kohle muss weg!“ Für Yannik Dindorf, Waldorfschüler aus Überlingen, ist klar: "Es gibt zwar Lösungen und ausreichende Technik dafür, aber die Politik macht zu wenig Druck auf die Industrie."

Für eine lebenswerte Zukunft

Die Jugendlichen zeigten sich besorgt und dennoch selbstbewusst, wenn es um ihre und die Zukunft des Planeten Erde geht. Um Aufsehen zu erregen und besser gehört zu werden, finden die Demonstration während der Schulzeit statt. Aber Schule schwänzen hin oder her: Samuel Franz zeigt sich von der Aktion zutiefst überzeugt: "Es lohnt sich nicht zur Schule zu gehen, wenn wir in Zukunft keinen lebenswerten Planeten mehr haben“, sagte er am Rande der Demonstration. Jeder könne mithelfen, die Erde etwas grüner und gesünder zu machen. Er hat ganz praktische Tipps für den Alltag parat: „Zum Beispiel weniger Plastikverpackungen, dafür mehr Papier benutzen", meint er. Oder – wie es seine Mutter, wenn möglich, mache – einfach ganz auf Verpackungen verzichten. Inga Wandvogel empfiehlt, mehr auf die Qualität von Gemüse und Fleisch beim Einkauf zu achten und verweist dabei auf Bioprodukte.

Als Vorbild für die bundesweite Aktion gilt die Schwedin Greta Thunberg. Die damals 15-Jährige war die Erste, die wochenlang nicht zur Schule gegangen ist, um für den Klimaschutz zu demonstrieren. Unter dem Motto "Fridays-For-Future" machen es ihr Jugendliche weltweit seit Wochen nach.