Seit zweieinhalb Wochen geht zwischen Spaltenstein und Efrizweiler nichts mehr. Zumindest aus Sicht von Autofahrern nicht. Grund sind Bauarbeiten für den neuen Abschnitt der Bundesstraße 31 zwischen Friedrichshafen und Immenstaad. Nach Auskunft der Stadtverwaltung liegen diese Arbeiten aktuell im Zeitplan. Und dieser sieht vor, dass die Vollsperrung der Klufterner Straße Ende kommender Woche wieder aufgehoben wird.
Kaum freigegeben, wird die Klufterner Straße zur Umleitungsstrecke
Nur wenige Tage darauf dürfte zumindest zeitweise trotzdem wieder nicht mehr viel gehen zwischen Spaltenstein und Efrizweiler. Zumindest auf der Klufterner Straße nicht, die ab 22. Juli für eine Woche Teil der Umleitungsstrecke um eine andere Straßenbaustelle sein soll.
Auf dem bald alten Abschnitt der B 31 geht es dann – unmittelbar vor Beginn der Sommerferien in Baden-Württemberg – voraussichtlich bis Samstag, 27. Juli nur in einer Richtung durch Manzell und Fischbach: von Immenstaad kommend nach Friedrichshafen. Grund sind dringend erforderliche Sanierungsarbeiten, wie das Landratsamt am Dienstag mitteilte. Ab der Kreuzung beim Landratsamt wird die Straße dafür bis nach Immenstaad halbseitig gesperrt. Wer von Friedrichshafen kommend mit dem Auto in Richtung Westen will, muss dann den Schlenker unter anderem über die aktuell noch gesperrte Straße zwischen Spaltenstein und Efrizweiler machen. Von Kluftern aus wird der Verkehr nach Immenstaad und zurück auf die Bundesstraße geleitet. Wer am Steuer eines Lastwagens beziehungsweise eines Fahrzeugs ab 3,80 Metern Höhe sitzt, muss wegen der Höhenbeschränkung einer Bahnunterführung einen noch größeren Bogen einschlagen: bis nach Markdorf.
Mit Verzögerungen ist in beiden Richtungen zu rechnen
Die Sanierungsarbeiten, die das Straßenbauamt des Bodenseekreises plant und koordiniert, wurden den Angaben aus dem Landratsamt zufolge mit Blick auf die anschließend beginnenden Ferien bewusst in diese Woche gelegt. Es sei mit massiven Verkehrsbehinderungen zu rechnen.
Autofahrer, die regelmäßig auf den betroffenen Strecken unterwegs sind, sind insbesondere in den Sommermonaten ohnehin Kummer gewöhnt. Ihnen dürfte aber auch noch bestens in Erinnerung sein, wie massiv diese Verkehrsbehinderungen sein können. Schließlich war die Situation erst Anfang Juli 2017 quasi identisch. Und kaum von der Kreuzung Albrecht-/Hoch- und Maybachstraße auf die Umleitungsstrecke abgebogen, ging es mitunter schon ab Sparbruck nur noch im Schritttempo voran. Auf der B 31, wo der Verkehr in Richtung Osten an der Baustelle vorbeigeführt wurde und werden soll, bilden sich Staus auch ganz ohne Sanierungsarbeiten. Oder wie es das Landratsamt mit Blick auf die kommenden Arbeiten formuliert: „Auch hier ist mit Verzögerungen zu rechnen.“
Nachhaltige Sanierung würde Wochen dauern
In den beiden Jahren seit der letzten abschnittsweisen Sanierung des Fahrbahnbelags habe sich der Zustand der Straße weiter stark verschlechtert, teilt die Behörde mit: „Die extrem hohe Verkehrsbelastung führt zu einem schnellen Verschleiß des Straßenkörpers, dessen Dimensionierung noch aus den 1950er Jahren stammt.“ In der Straße gebe es mehrere Einbrüche, die es echtes Sicherheitsrisiko sind.

Nun sollen daher rund 5000 Quadratmeter Asphalt in einer Stärke von 18 Zentimetern abgefräst und in zwei Schichten wieder eingebaut werden. Rund 350 000 Euro investiert der Bund damit in die oberflächliche Instandsetzung der Straße, die als Bundesstraße in absehbarer Zeit ausgedient haben wird. „Eine nachhaltige Sanierung würde den kompletten und durchgehenden Austausch des Straßenkörpers erfordern“, heißt es in dem Pressetext aus dem Landratsamt. Da ein solcher Austausch mehrere Wochen dauern würde, könne er verkehrsbedingt erst nach Fertigstellung des neuen Bundesstraßenabschnitts erfolgen.
Nachts Tempo 30 in den betroffenen Ortsdurchfahrten
Auch Anwohner der Umleitungsstrecke dürften sich noch gut an die Situation vor zwei Jahren zu erinnern. Angesichts erster Umleitungsschilder wurde zumindest im Netz schon die Frage nach einer nächtlichen Geschwindigkeitsbegrenzung während der Woche vor den Sommerferien gefragt. Nach Auskunft der Stadt sind in den betroffenen Ortsdurchfahrten von Schnetzenhausen, Efrizweiler, Kluftern und Unterraderach während der Umleitungszeit nachts maximal 30 Stundenkilometer erlaubt.
Mit den Arbeiten zur Verkehrsleitung und -sicherung soll den Verantwortlichen zufolge am Montag, 22. Juli bereits ab etwa 3 Uhr begonnen werden. Schon in der Nacht sind daher Verkehrsbehinderungen möglich.
Alternativen
- Mit dem Fahrrad dauert es – je nach Rad und Kondition – rund eine halbe Stunde, um von Friedrichshafen bis nach Immenstaad zu gelangen.
- Die Bahn ist nur eine Alternative, wenn das Ziel nördlich von Friedrichshafen legt oder noch viel weiter westlich als Immenstaad. Der nächste Bahnhof am See ist in Uhldingen-Mühlhofen.
- Wer den Bus nimmt, muss sich nicht selbst am Steuer ärgern, ist allerdings auch vor Stau nicht gefeit.
- Auf Kursschiffen der Bodensee-Schiffsbetriebe besteht im Sommer täglich neun Mal die Möglichkeit zur Mitfahrt von Friedrichshafen bis Immenstaad, Fahrtdauer: 35 Minuten.