Es war der erste Punkt auf der Tagesordnung der Sitzung des Gemeinderates am Montag: Die Neugestaltung des Uferparks und des Bahnhofvorplatzes. Eigentlich waren dafür 90 Minuten im straffen Zeitplan angesetzt, doch daraus wurden dreieinhalb Stunden ungewöhnlich lebhafter Debatte.
Stadträte äußern Kritik an fehlender Vorberatung
Oberbürgermeister Andreas Brand war bei dieser wichtigen Sitzung jedoch nicht dabei, die Sitzung wurde von Erstem Bürgermeister Stefan Köhler geleitet. Kritik gab es seitens der Stadträte, dass für dieses "wichtige Thema" keine eigene Sitzung anberaumt worden war, auch eine Vorberatung im Ausschuss für Planen, Bauen und Umwelt, war ungewöhnlicherweise vom OB nicht vorgesehen gewesen. "Das wäre besser gewesen, denn so hätten viele Details schon vorab geklärt werden können", so SPD-Stadtrat Heinz Tautkus.
Fast jeder Stadtrat stellte eine Frage an die beiden Planungsbüros, die für die jetzt präsentierten Vorschläge verantwortlich zeichnen. Großes Lob gab es für die ausgearbeiteten Pläne für den Uferpark. Doch es gab auch einige Themen, die schließlich auf Antrag des Gemeinderates noch einmal überarbeitet werden sollen.
Überblick der baulichen Ideen:
- Stadtbalkon: Die Idee, ein Gebäude zwischen Bahnhof und Uferpark zu errichten, das den Seeblick quasi "einrahmt", wie es das Büro Treiber erläuterte, ist ziemlich umstritten. "Die Natur wird dadurch nicht gerahmt, sondern kastriert", befand SPD-Mann Tautkus ziemlich deutlich, CDU-Stadtrat Franz Bernhard bezeichnete ihn als "Fremdkörper mit null Aufenthaltsqualität."

Schließlich stimmte die Mehrheit dem Antrag zu, bis zur Bürgerinformation noch eine Variante zu entwickeln, die ohne Dachkonstruktion auskommt.

- Zeppelin-Denkmal: Bernhard Leins (Freie Wähler) kritisierte, dass die Verlegung des Zeppelin-Denkmals auf den Bahnhofsvorplatz "völlig unpassend" sei und regte an, einen anderen Standort im Uferpark zu suchen.
- Musikmuschel: Franz Bernhard (CDU) schlug vor, einen neuen Standort für die Musikmuschel zu suchen. "Die Aufenthaltsqualität dort ist verheerend", sagt er. Die Verwaltung wurde beauftragt, eine Standortprüfung in die Eckpunkte aufzunehmen.

- Bahnhofsvorplatz: Eine Mehrheit gab es für den CDU-Antrag, bei der Bürgerinformation eine Ansicht zu präsentieren, in dem der Grünanteil höher ist.

- Friedrichstraße: Die Umgestaltung der Friedrichstraße wurde ebenfalls heftig diskutiert. Bisher hatte die Verwaltung sechs Varianten präsentieren, die unterschiedliche Möglichkeiten der Radwege boten. Doch bei allen hätten die Bäume auf der Südseite verlegt werden sollen. Nun sollen weitere Varianten erarbeitet werden.
Bürgerinformation
Die Stadt will im zweiten Quartal eine Bürgerinformation veranstalten. Die Ideen der Bürger zur aktuellen Planung sollen dann noch einfliessen, bevor der Gemeinderat endgültig über das Projekt abstimmt. (mom)