Der Ortschaftsrat Kluftern hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, die ehemalige Grillhütte in Waldhütte Kluftern umzubenennen. Der Teilrückbau und die Instandhaltung der Waldhütte haben bereits begonnen und sollen diesen Monat beendet werden. So wurde der mit Betonfüßen verankerte Grill bereits ausgebaut, ebenso die Sitzgelegenheiten, wie Ortsvorsteher Michael Nachbaur berichtete. Es wurde eine Benutzerordnung festgelegt. Auf die Abstimmung, im Mai ein offizielles Eröffnungsfest zu feiern, wurde verzichtet. „Die Einweihung im Mai lassen wir wegen Corona aus“, sagte Nachbaur.
Hütte seit dem letzten von drei Bränden 2018 geschlossen
Die 2007 erbaute Grillhütte war drei Mal durch Brände teilweise zerstört worden. Zudem ließen mehrfach dort Feiernde Müllberge zurück und fielen durch extrem laute nächtliche Musik auf, die vom Waldrand an der Holzgasse bis ins Dorf schallte. Seit März 2018, dem letzten Brandschaden, ist die Grillhütte geschlossen und umzäunt.
Künftig Rastplatz für Radfahrer und Wanderer
Jetzt startet der letzte Versuch, die Hütte zu erhalten: Sie soll als Rastplatz für Radfahrer, Wanderer und Spaziergänger sowie zum Picknicken dienen. Dazu wurde zusammen mit dem Amt für Bürgerservice, Sicherheit und Ordnung eine Benutzerordnung erarbeitet. Lagerfeuer, offene Flammen und Rauchen sind ebenso verboten wie Verstärkeranlagen, das Übernachten, Zelten oder Campen auf dem Gelände. Abfall und Müll müssen die Benutzer entfernen. Schäden sind unverzüglich der Ortsverwaltung zu melden.
Es gelten zudem die Vorschriften der Polizeiverordnung der Stadt Friedrichshafen und das Jugendschutzgesetz, vor allem zum Alkoholkonsum. Der Platz kann, sobald er hergerichtet ist, unentgeltlich und auf eigene Verantwortung genutzt werden.
Ehrenamtliche Helfer kontrollieren Nutzung
Walter Zacke (Bürgerliste Pro Kluftern) und Ekkehard Reich (SPD) wandten sich erfolgreich gegen die vorgesehene Benutzungszeit von 9 bis 24 Uhr. Kontrolliert werden soll der Platz von Ehrenamtlichen, denen sei solch ein Zeitraum schwer zumutbar. Beschlossen wurde deshalb eine Benutzungszeit von 9 bis 22 Uhr. Bernd Caesar erklärte, er wolle die Ehrenamtlichen nicht als Ordnungshüter verstanden wissen, schon zu deren Schutz. Sie sollen bei Missständen die Polizei verständigen.
Registrierung der Nutzer auch datenschutzrechtlich schwierig
Kurz diskutiert wurde auch das Thema der Registrierung der Nutzer, um zum Beispiel die Verursacher von Verschmutzungen greifbar zu machen, wie Sigrid Merz (Bürgerliste Pro Kluftern) vorschlug. Das wurde verworfen, weil es dem neuen Zweck der Hütte widerspricht, datenschutzrechtliche Probleme aufwirft und nicht zu erwarten sei, dass sich Leute registrieren, denen die Benutzerordnung egal ist.