"Wann kann es in Betrieb gehen?", fragte Oberbürgermeister Andreas Brand nach der eindeutigen Abstimmung in der Gemeinderatssitzung am Montagabend. Eine Antwort darauf hatte Norbert Schültke, Geschäftsführer der Stadtverkehr Friedrichshafen GmbH, zwar noch nicht, dafür gab es aber eine Zusicherung: Die TWF können die Planungen für den Bau eines Fahrrad-Parkhaus am Stadtbahnhof weiter vorantreiben.
Die Gemeinderäte sprachen sich einstimmig für das Projekt aus, das im vergangenen Jahr von den Grünen beantragt wurde. Lediglich bei der Finanzierung herrschte Uneinigkeit. Geplant ist, das Parkhaus aus einer Stellplatzrücklage der Zeppelin-Uni zu finanzieren. Eine genaue Kostenberechnung gibt es noch nicht, allerdings schlägt allein das Gebäude mit rund 440 000 Euro zu Buche. Hinzu kommen weitere Planungskosten. "Dem Deckungsvorschlag der Verwaltung können wir uns nicht anschließen", sagte Gaby Lamparsky (FDP), "denn die Stellplatzrücklage sollte dem Fallenbrunnen erhalten bleiben." Lamparsky und Gerlinde Aijboye-Ames (FDP) stimmten zwar dem Radhaus zu, nicht aber dem Finanzierungsvorschlag. Achim Brotzer (CDU) enthielt sich hierbei ebenfalls.
Das Parkhaus, das wie ein Hochregallager funktioniert und rund 120 Räder übereinanderstapelt, soll nach Offenburger Vorbild entstehen. Dort gibt es bereits seit 2013 ein Radhaus am ICE-Bahnhof, das vor allem von Pendlern genutzt wird. Eine Jahreskarte kostet hier 60 Euro. Wie das Nutzungskonzept für das Häfler Radhaus konkret aussehen und wo genau es stehen soll, ist derzeit noch offen. "Das wird Gegenstand der Planungen werden", sagte OB Brand. Die TWF haben einen Standort südlich des Bahnhofgebäudes vorgeschlagen, wo derzeit blaue, abschließbare Fahrradboxen stehen.
Sowohl die Freien Wähler, als auch die SPD unterstützten den Vorschlag der Grünen, die Fassade des Radhauses mit einer Fotovoltaik-Anlage auszustatten. Gerhard Leiprecht (Grüne) schlug vor, die großen Firmen als mögliche Dauernutzer miteinzubinden. "Hier ist der Bedarf groß", sagte er.