Die Hängebrücke über die Millionenschlucht in der Eckenedrstraße wird ohne Zeitverzögerung in Angriff genommen. Das hat der Gemeinderat nach einer langen Diskussion am Montag beschlossen. Das Projekt ist nicht nur in der Bevölkerung umstritten, sondern auch in den Gemeinderatsfraktionen. Nicht was den grundsätzlichen Brückenschlag angeht, aber über Ausführung, Kosten und Zeitplan gibt es unterschiedliche Vorstellungen. Das Projekt war in zwei Ausschüsse vorberaten und jeweils gutgeheißen worden. Dass es im Gemeindrat dann noch zu der Debatte kam, lag nicht zuletzt an den Anträgen von Hannes Weber (Freie Wähler) und Dieter Stauber (SPD). Sie sahen keine Eile zur Umsetzung des Brückenbaus. Doch am Ende fanden sie dafür keine Mehrheit: Mit 21:15 wurde der aufschiebende Antrag abgelehnt (bei zwei Enthaltungen). Somit geht es nun an die Umsetzung des Bauwerks, das 2,2 Millionen Euro kosten wird. Baustart soll im Frühjahr 2017 sein. Bis die Schlussrechnung gemacht wird, werden wohl anderthalb bis zwei Jahre vergehen.

Weber hatte den Antrag gestellt, die Baumaßnahme vorerst zurückzustellen. Zuvor gelte es, andere Projekte abzuwarten: Abschluss Wettbewerb Bahnhofsplatz, Verkehrsplanungen Friedrichstraße und die Überplanung des Uferparks. Außerdem solle zunächst geprüft werden, ob die Fußgängerzone nach Inbetriebnahme der B 31-neu auf die Kreuzung Friedrich-/Metzstraße erweitert werden kann. Statt der Hängebrücke schlägt Weber vor, die Mittel für unstrittige Fußgänger- und Radverkehrsprojekte zu verwenden. "Ich sehe es derzeit als wichtig an, die Innenstadt mit Frequenz zu versorgen, welche ich nicht in den Rücken der Innenstadt verlegen möchte." Schon bei den Vorberatungen im Technischen Ausschuss hatte sich Weber kritisch zu dem Brückenprojekt geäußert.

Die Hängebrücke

Die Stadtverwaltung will mit der Brücke über die Eckenerstraße (Millionenschlucht) eine schnelle Verbindung für Fußgänger und Radfahrer von der Nord- zur Innenstadt im Bereich des Metz-Quartiers schaffen. 2,2 Millionen Euro sind für die Hängebrücke veranschlagt. Stahlseile, die über einen 19 Meter hohen, schräg stehenden Pylon gespannt sind, halten die Fahrbahn. (asa)