
Während andernorts noch über den Verlauf der neuen B 31 diskutiert wird, ist für den Abschnitt zwischen Friedrichshafen und Immenstaad ein Ende der Arbeiten in Sicht. Bis Ende 2020 soll die Strecke für den Straßenverkehr freigegeben werden. Ein Teilstück wird es vielleicht sogar früher. Zusammen mit dem Deges-Baubevollmächtigten Christoph Becker hat der SÜDKURIER die Baustellen besucht und sich einen Überblick über den Fortschritt verschafft.
Waggershauser Straße
Die ursprüngliche Waggershauser Straße: Ein Teil wurde im Zuge des Baus des Bundesstraße entfernt und der Straßenverkehr umgeleitet. Inzwischen wurde damit begonnen, die Straße wieder herzustellen. Rund vier Wochen wurden dafür laut Christoph Becker eingeplant.
Tunnel Waggershausen
Der Großteil des Zeitpuffers ging beim Bau des Tunnels an der Waggershauser Straße verloren. „So ein Tunnel braucht lange“, sagt Christoph Becker. Mittlerweile ist der Tunnel deutlich als solcher zu erkennen.
Warum der Tunnelbau zum Problem wurde? Wegen des Baugrunds. Die Erdwände waren nicht stabil und es kam zu kleinen Erdrutschen, wie hier an einer anderen Stelle. Deswegen mussten die Wände zeitaufwändig abgesichert werden.
700 Meter weiter westlich laufen die Arbeiten am anderen Tunnelende.
Ende November oder Anfang Dezember soll der Tunnel dann soweit fertiggestellt sein, dass die technische Ausrüstung – zum Beispiel Kabel, Signalanlagen und Messgeräte – installiert werden kann.
Anschlussstelle Schnetzenhausen
An der Anschlussstelle Schnetzenhausen sind die Arbeiten bereits weit vorangeschritten. Seitens der Projektleitung gab es deshalb den Vorschlag, das Teilstück zwischen Immenstaad und Schnetzenhausen bereits im Sommer 2020 freizugeben. Darüber zu entscheiden ist aber Sache von Stadt, Kreis und Regierungspräsidium, meint Christoph Becker.
Mit schwerem Gerät wird die Erde ausgehoben und der Boden geglättet. Anhängerweise wird die ausgehobene Erde dann an die Stellen gebracht, wo sie benötigt wird. So sind beispielsweise die Lärmschutzwälle entlang der zukünftigen Strecke entstanden.
Rund 50 Fahrzeuge, darunter Bagger, Walzen und Traktoren, kommen laut Christoph Becker beim Streckenbau zum Einsatz. Hinzu kommen noch solche – zum Beispiel die von Anlieferern – die nicht dauerhaft auf den Baustellen im Einsatz sind.
Wildbrücke
Die 50 Meter breite Grünbrücke im Waldgebiet Buchschach steht. Sie soll den Waldbewohnern zukünftig eine sichere Überquerung der Bundesstraße ermöglichen. Dazu wird die Brücke mit Bäumen bepflanzt, um die momentan geteilten Waldstücke wieder miteinander zu verbinden.
Um die Tiere vor dem Straßenverkehr zu schützen, werden an der Wildbrücke entlang der B 31-neu Schutzwände errichtet. Die nötigen Fundamente sind bereits erstellt.
Anschlussstelle Kluftern
Noch einiges zu tun ist im Bereich der Anschlussstelle Kluftern. Dort laufen noch die Erdarbeiten, erklärt Christoph Becker. Sorgen bereitet ihm das nicht. Es wurde ein Zeitfenster vorgegeben, in dem die Bauunternehmen den Auftrag zu erfüllen haben. Über die Reihenfolge entscheiden sie im Allgemeinen selbst.
Ähnliches gilt rund 400 Meter weiter für den Bauabschnitt am Eichenmühleweg, wo unter anderem eine Unterführung und ein Flussdurchlauf gebaut werden. Zwischen hier und der Anschlussstelle Kluftern liegen die Arbeiten am weitesten zurück und es ist noch das Meiste zu tun.
Anschluss an die B31-alt
Schon im Sommer 2020 könnten hier die ersten Autos und Laster auf die B 31-neu rollen. Spätestens aber Ende kommenden Jahres führt der Weg von dieser Stelle auf die neue B 31.
Damit soll die Ortsdurchfahrt Fischbach entlastet werden. Denn immerhin ist die Straße laut Deges für rund 27 000 Kraftfahrzeuge pro Tag ausgelegt.
Die Deges bietet an jedem ersten Mittwoch im Monat von 15 bis 17 Uhr im Baubüro an der Waggershauser Straße eine Gesprächsrunde zum Thema B31-neu an.