Bis und am Donnerstag sind noch so viele alternative Alle-Jahre-wieder-Strophen denkbar, dass selbst dem profundesten Weihnachtslied-Experten schwindlig werden dürfte: Sind genug Lebensmittel im Haus oder droht angesichts des einen Feiertags der Notstand? Fondue oder Raclette? Und ist dafür alles da? Neue oder gebrauchte Vorsätze? Wann läuft „Dinner for One“? Und was hat dieses Dinner eigentlich mit Silvester zu tun?
Ab auf die Couch! Hauptsache, die Jogginghose sitzt
So schwer es fällt, der Pandemie zumindest in Nuancen potenziell Positives abzugewinnen: Die Beantwortung einiger dieser immer wieder aufs Neue zu beantwortenden Fragen – mehr nervtötender denn auch nur im Ansatz existenzieller Natur – erübrigt sich in diesem Jahr.
Wohin an Silvester? Ins Wohnzimmer! Was anziehen? Etwas Bequemes! Was, wenn verfrüht Müdigkeit einkehrt? Ab ins Bett! Und nein, es gibt höchstwahrscheinlich überhaupt gar nichts zu verpassen. Selbst der zwischen den Jahren Schlagzeilen-bestimmende Alle-Jahre-wieder-Komplex der Oder-Böller-Fragen hat sich weitestgehend erledigt. Angesichts des weitreichenden Zünde- und des generellen Verkaufsverbots haben Brot, Umwelt-, Tier- und Geldbeutelschutz den Vorrang.
Feinstaubwerte? Kann man abrufen, lohnt sich aber wohl nicht
Kommen wir zu branchenspezifischen Alle-Jahre-wieder-Momenten. In der Pressestelle der Landesanstalt für Umwelt (LUBW) könnte dazu etwa die sonst in diesen Tagen wachsende Flut an Journalisten-Anfragen zu einem ganz bestimmten Thema gehören. „Falls Sie sich für die Entwicklung der Feinstaubwerte in der Silvesternacht interessieren, erinnern wir Sie daran, dass Sie die Werte auf unserer Webseite selbst abrufen können“, teilte die LUBW, die am Bodensee in Friedrichshafen und Konstanz Messstellen betreibt, jedenfalls jüngst vorsorglich mit.

Ohnehin dürfte es da in diesem Jahr nicht viel zu sehen geben. Mit einem Anstieg der Feinstaubwerte rechnet die LUBW jedenfalls explizit nicht – auch nicht durch „vereinzelte Nutzung von Restbeständen“.
Das schreit doch danach, an Silvester etwas zu tun, das zugegebenermaßen eigentlich immer, am Ende dieses in vielerlei Hinsicht speziellen Jahres aber ganz besonders guttut: tief durchatmen! Auf die eine oder andere Art herrscht schließlich bestimmt schon bald wieder dicke Luft. Wie alle Jahre wieder eben.