Die Luftqualität hat sich nicht nur in den großen Städten Baden-Württembergs im vergangenen Jahr deutlich verbessert. Auch im Bodenseekreis, genauer an der Messstation Friedrichshafen, waren die Werte für Stickstoffdioxid 2019 niedriger als im Jahr zuvor. Das teilt die Landesanstalt für Umwelt (LUBW) mit. „Wie in anderen Städten ist auch in Friedrichshafen der Langzeittrend für die Luftschadstoffe Stickstoffdioxid NO2 und Feinstaub PM10 rückgängig“, sagt Tatjana Erkert, Pressesprecherin der LUBW.
Sie betont aber auch, dass Friedrichshafen „kein Hotspot in Fragen der Luftqualität„ ist. Alle Grenzwerte wurden in den vergangenen Jahren am Messpunkt in der Ehlersstraße 35 eingehalten. Da die Station in einem Wohngebiet liegt, sind die Werte nicht so hoch wie an einer Verkehrsmessstelle, betont Erkert.
Belastung ist insgesamt rückläufig
Der Grenzwert für den Jahresdurchschnitt an Stickstoff beträgt 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Für die Messungen in Friedrichshafen ergab sich ein Jahresmittelwert von 21 Mikrogramm. „Die Werte zeigen, dass die Belastung rückgängig ist“, erklärt Erkert und verweist exemplarisch auf die Werte der Jahre 2000 (30 Mikrogramm) und 2014 (25 Mikrogramm). Gründe für den Rückgang von Stickstoffdioxid seien vor allem die Flottenerneuerung der Fahrzeuge, die durch die Stadt fahren, sowie Verbesserungen bei der Heiztechnik.
Bessere Filtertechnik ist ein Grund
Auch die Werte für Feinstaub seien seit Jahren rückläufig. „In Friedrichshafen lagen die Jahresmittelwerte zwischen 15 und 16 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft in den Jahren 2015 bis 2018“, sagt Erkert. Als Gründe für den Rückgang nennt sie insbesondere die Filtertechnik für Heizung, Industrie und Verbrennungsmotoren.
2017 und 2018 hat die LUBW zusätzlich zur Messstation in der Ehlersstraße eine Verkehrsmessstelle in der Maybachstraße betrieben. In dieser Zeit wurde die Einhaltung der Grenzwerte an einer viel befahrenen Straße überprüft. „Für beide Luftschadstoffe wurden die Grenzwerte in dieser Zeit eingehalten, weswegen die Messstelle wieder abgebaut wurde.“ So lag der Jahresmittelwert der Stickstoffmessung 2018 bei 39 Mikrogramm, für Feinstaub lag er im Jahr 2017 bei 22 Mikrogramm.
Vorhersage ist kaum möglich
Wie sich die Luftqualität in den kommenden Jahren entwickelt, sei nicht vorhersehbar. Erkert sagt aber: „Generell ist anzunehmen, dass Friedrichshafen auch in Zukunft von der allgemeinen Entwicklung der Flottenerneuerung profitieren wird.“