Nach gut zwei Jahren im Amt gibt Jochen Benz den Chefposten des VfB-Präsidenten ab. In einem Schreiben informierte Benz „Partner, Förderer, Unterstützer, Begleiter und Freunde des VfB Friedrichshafen“, dass er bei der Jahresversammlung des VfB Friedrichshafen am 14. Juli 2025 „nicht zur Wiederwahl als ehrenamtlicher Präsident des VfB Friedrichshafen zur Verfügung stehen kann“.
Als Grund gibt er im Gespräch mit dem SÜDKURIER berufliche Gründe an. Jochen Benz, 48, ist seit 25 bei ZF beschäftigt, nun stehe ein Wechsel an, so der ZF-Manager. „Ich brauche Zeit, um mich auf die beruflichen Herausforderungen zu konzentrieren.“
Der VfB Friedrichshafen, mit über 4100 Mitgliedern der größte Sportverein der Stadt, sei „ein herausfordernder Verein“, der ihm nach 16 Jahren Zugehörigkeit sehr ans Herz gewachsen sei. Deshalb sei ihm die Entscheidung nicht leichtgefallen. „Zu sehr bin ich von der Bedeutung eines Traditionsvereins wie dem des VfB Friedrichshafen für meine Heimatstadt Friedrichshafen und die ganze Region überzeugt. Zu sehr erachte ich tiefgreifende Veränderungen des Vereins in seiner Organisation, Finanzierung und Kultur als alternativlos.“ All das habe auch „Unruhe in den Verein gebracht“, räumt Benz im Gespräch mit dem SÜDKURIER ein.

Wer Jochen Benz nachfolgen könnte, ist unklar. „Ich werde mich in der Frage zurückhalten“, sagt er. Vom Verein selbst gibt es dazu keine Informationen. Benz hatte den Ehrenamtsposten im Dezember 2022 übernommen, nachdem der Chefsessel zwei Jahre lang unbesetzt gewesen war.
Marode Infrastruktur
Eine der größten Herausforderung bleibe für den VfB die marode Infrastruktur. „Es gibt einen jahrzehntelangen Investitionsstau auf dem VfB-Gelände an der Teuringer Straße“, so Benz. Jährlich beliefen sich die Unterhaltskosten auf 100.000 Euro. Die VfB-Sportler seien auf insgesamt 16 Hallen verteilt.
Große Hoffnungen hatten Benz und der Verein auf den Bau einer neuen Multifunktionsarena auf dem VfB-Gelände. Doch mit dem Sparkurs, den die Stadt angesichts der Finanzmisere eingeschlagen hat, ist dieses Vorhaben in weite Ferne gerückt.