„Habt ihr schon auf?“ Werner Mayer schaut Richtung Eingang des Stärr-Schorsch. Die Kiosktür ist geöffnet, drinnen bestückt gerade Christine Stärr die Theke mit Getränken, ihr Ehemann Roland Stärr transportiert mit der Sackkarre Saftkisten in den Kühlraum. 43 Jahre lang haben die beiden die Kult-Gartenwirtschaft in Fischbach betrieben, 2021 hat ihr Sohn Stefan Stärr die Leitung übernommen. „Wir helfen aber weiter hier und da mit“, sagt Christine Stärr.

„Eigentlich ist noch zu“, sagt Stefan Stärr, aber Wasser, Saft oder Eis wären verfügbar. Noch sind nicht alle Waren vorhanden – das Bier fehlt noch. Das liefert Meckatzer, seit jeher. „Und das wird auch so bleiben“, sagt Stefan Stärr, „das ist seit 75 Jahren so.“ Jetzt, wo Tische und Stühle aus dem Winterlager – in dem Fall dem Kühlraum – nach draußen geschafft worden sind, können dort wieder Getränke eingelagert werden.
Inoffizieller Start schon früher
Die Stammkundschaft weiß Bescheid. Offiziell findet jährlich an Karfreitag beim Stärr-Schorsch die Eröffnung statt. Inoffiziell geht es aber schon einen Tag vorher los, an Gründonnerstag. „Da wird eingeschorscht“, sagt Stefan Stärr, „sobald das Bier da ist, gibt es kein Halten mehr.“

So wie immer ist‘s gut
Es sind zwei Dinge, die die Gartenwirtschaft so besonders machen: die idyllische Lage unmittelbar am Bodensee-Naturstrand und die Bewahrung der Tradition. Viele Besucher kommen schon seit Jahrzehnten hierher und wissen: Es ist so wie immer – und das ist gut so. Stefan Stärr sieht auch keinen Grund, daran etwas zu ändern. Wer beim Stärr-Schorsch einkehrt, weiß, was es zu trinken gibt – und zu essen sowieso. Der Dreiklang steht auf einer Tafel geschrieben: Wienerle, Debreziner und Landjäger. Eis, Knabbereien, Kaffee und Kuchen sind noch im Angebot – das war‘s. Mehr braucht‘s für die Stärr-Schorsch-Fans auch nicht.

Seit 40 Jahren kommen Maria und Werner Mayer in den Fischbacher Biergarten. Heute sind sie zu Fuß von der Innenstadt auf dem trockengefallenen Ufer hierher marschiert. „Toll finde ich, dass es so einfach geblieben ist“, sagt Maria Mayer. Seit jeher holen sich die Gäste Getränke und Essen selber am Tresen.
Natur-Idyll in Manzell
Keine zehn Gehminuten vom Stärr-Schorsch entfernt, gibt‘s eine weite Freiluft-Kneipe zu entdecken – ebenfalls ein Kiosk und doch ganz anders. Seit etlichen Jahren wird dort auf dem Manzeller Freizeitgelände der Kiosk betrieben. „Seeperle“ steht drauf und der Name trifft es ganz gut. Dem eher parkähnlichen Areal am Manzeller Bodenseeufer sieht man es längst nicht mehr an, dass das mal eine Deponie war.

Am Eingang ist das moderne Gebäude platziert. Neue Pächter des Kiosks sind Davide Oriccho und Ilias Ningre. Die beiden sind Geschäftspartner und betreiben schon das Caffè nel Centro im Häfler Bodensee-Center. „Wir haben das hier am 10. April übernommen“, sagt Ilias Ningre. Die letzten Tage hatten die Handwerker noch gut zu tun. „Wir haben alles neu gemacht“, sagt Davide Oriccho, „ein paar Geräte fehlen noch“. Aber zu Ostern soll dann alles fertig sein.
Traumhafte Ruhe am Morgen
Zwischenzeitlich stand vor dem Kiosk noch ein mobiler Container, aus dem heraus bewirtschaftet wurde. Unter großen Sonnenschirmen lässt es sich gemütlich sitzen. Das Grün wächst üppig ringsum – auch auf der Erde. „Wir haben vor dem Kiosk Rollrasen verlegen lassen“, erklärt Davide Oriccho. Er selbst genießt es, zeitig am Vormittag hier zu sein. „Da ist es herrlich ruhig, eine richtige Oase.“ Genießer kommen zum Frühstücken.

Die Getränkeliste ist lang und die Speiseauswahl für einen Kiosk üppig: Antipasti, Tapas, Salate, Burger, paniertes Geflügelfleisch, Pinsa, Flammkuchen und Desserts. Auch hier gilt: selber bestellen und an den Tisch bringen. „Wir wollen aber auch noch mehr machen“, kündigt Davide Oriccho an: „Wir planen Grillevents.“ Steckerlfisch soll‘s mal geben und ein ganzer Ochse soll mal gebraten werden.
Club-Feeling mitten in der Stadt
Eine Institution in Friedrichshafen ist inzwischen auch der Beach-Club. Er liegt mitten in der Stadt in den Uferanlagen und ist eine Welt für sich. Wenn abends die Lichterketten zwischen den Palmen angehen, wird‘s hier romantisch am Seeufer. Ernie Tufan ist seit Anbeginn dabei, diese Saison hat er den Betrieb ganz übernommen und „Ernie‘s Night Train“, die Bar unter dem Ailinger Restaurant Alpha, an Josip Galic übergeben.

Das bewährte Beach-Club-Konzept mit mediterran geprägten Speisen und breit gefächertem Getränkeangebot samt Cocktails behält Ernie Tufan bei und erweitert es. Neu ist, dass ab Mai ausgewählte Speisen wie Thai-Curry und Panini sowie Cocktails auch mitgenommen werden können: „Essen-to-go, das ist ganz neu und wird interessant“, sagt Ernie Tufan. Schon Mitte März hat der Beach-Club die Saison eröffnet. Derzeit ist noch Selbstbedienung, aber das ändert sich ab Mai. Dann wird auf der Holzterrasse wieder bedient.

Längste Holzbank der Stadt
Ganz neu ist die wohl längste Holzbank Friedrichshafens: über 20 Meter misst sie. Beim Hochwasser vergangenes Jahr hatte Wellenschlag die Treppenstufe zum Seestrand zerstört. Dort befindet sich jetzt eine durchgängige Sitzbank – der Blick geht direkt aufs Ufer, den Bodensee und das Klangschiff. Dieser ist derzeit wegen ausbleibendem Regen etliche Meter zurückgewichen. Umso besser kann man sich auf dem Kiesstrand ausbreiten, etliche Liegestühle und Tische sind dort platziert.