Während die einen gerade den Urlaub in den Pfingstferien genossen haben, steht für andere die schönste Zeit im Jahr noch bevor. Es ist Hauptreisezeit und die Nachfrage nach Flugreisen ist sprunghaft angestiegen, wie Bernd Behrend, Pressesprecher des Flughafens Friedrichshafen, bestätigt. „Es war nicht absehbar, dass der Nachholbedarf so schnell so hoch sein wird.“ Seit Ende März die Reisebeschränkungen weggefallen sind, nehmen die touristischen Buchungen stark zu. Während der Pfingstferien seien nahezu alle Flieger ausgelastet gewesen, so Behrend – besonders die Destinationen auf Mallorca, Kreta und Rhodos sind stark nachgefragt.

Pressesprecher Bernd Behrend
Pressesprecher Bernd Behrend | Bild: Benjamin Schmidt

Bernd Behrend verfolgt die Nachrichten über das Chaos an deutschen Flughäfen wie in Düsseldorf, Frankfurt oder Berlin. Personalmangel bei der Passagierkontrolle, der Flugzeugabfertigung und den Flugbegleitern sorgt für lange Warteschlangen, Verspätungen und Flugausfälle. Lufthansa und ihre Tochtergesellschaft Eurowings haben jüngst mitgeteilt, ihren Flugplan im Juli zusammenzustreichen und mehrere hundert Flüge aus dem System genommen, um die Situation wieder in den Griff zu bekommen.

So ist die Situation am Bodensee-Airport

Droht auch am Flughafen Friedrichshafen ein chaotischer Sommer? Müssen Reisende um ihren Flug in die Sonne bangen? Bernd Behrend gibt Entwarnung. „Es gibt derzeit keine Signale von Fluggesellschaften, dass Flüge ausfallen.“ Friedrichshafen sei wichtig für Drehkreuzflüge nach Frankfurt. Es kann allerdings vorkommen, dass Fluggesellschaften Flugzeuge anderer Airlines einsetzen oder Flüge übernehmen. „So ging ein Flug neulich nach Frankfurt nicht mit Lufthansa, sondern mit Air Dolomiti“, berichtet Bernd Behrend.

Großteil der Mitarbeiter ist geblieben

Auch die Personalsituation am Flughafen gestalte sich laut dem Pressesprecher „relativ positiv“. In den vergangenen zweieinhalb Jahren sei es gelungen, einen Großteil der Mitarbeiter zu halten. „Die Stammbelegschaft ist geblieben“, so Behrend, der hier eine regionale Verbundenheit sieht.

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Des Weiteren habe der kleine Flughafen den Vorteil, dass bei personellen Engpässen, Mitarbeiter aus der Verwaltung im Kundenservice eingesetzt werden können. „Sie übernehmen dann Tätigkeiten, wofür sie ihren Flughafenausweis, aber keine langjährige Erfahrung brauchen“, erklärt Bernd Behrend. In solchen Fällen könne der Flughafen kurzfristig und flexibel reagieren, Einfluss auf die Fluggesellschaften habe man dagegen keinen.

Zwei Stunden vor Abflug am Flughafen sein

Bernd Behrend rät Fluggästen, bei Urlaubsreisen eher auf Pauschalangebote zu setzen, um bei Flugausfällen über den Reiseveranstalter abgesichert zu sein. „Ich sehe aber für Friedrichshafen keine Probleme auf uns zukommen.“ Wer von Friedrichshafen fliegt, sollte ungefähr zwei Stunden vor Abflug am Flughafen sein – um entspannt in den Urlaub zu starten.