Dichter Rauch quillt aus einer Produktionshalle auf dem Gelände der Firma Hüni in der Friedrichshafener Eckenerstraße: In der Produktionshalle brennt es, das Feuer breitet sich schnell aus. In der Halle befinden sich noch Menschen. Großalarm für die Feuerwehr, die mit dutzenden Einsatzkräften anrückt.
Glücklicherweise ist das nur das Szenario einer Übung und kein Ernstfall. Bei ihrer Hauptübung probte die Feuerwehr Friedrichshafen mit den Abteilungen Friedrichshafen und Fischbach bei Hüni.
Beim simulierten Brand in einer Produktionshalle sind insgesamt 72 Feuerwehrleute und elf Fahrzeuge im Einsatz. Punkt 17 Uhr geht bei der Einsatzzentrale der Feuerwehr Friedrichshafen über die automatische Brandmeldeanlage der Firma Hüni eine Meldung ein. Unmittelbar danach folgen mehrere Anrufe von Mitarbeitern, die von deinem Brand in der Produktionshalle berichten, der sich schnell ausbreitet.
Schnell wird klar, dass sich noch Menschen in der Halle befinden. Andreas Grieb übernimmt die Moderation, er ist stellvertretender Kommandant der Abteilung Friedrichshafen. „Inzwischen wurden jeweils ein weiterer Löschzug aus Fischbach und aus Friedrichshafen sowie die Führungsgruppe alarmiert“, berichtet er für die interessierten Zuschauer. Von verschiedenen Seiten rücken die Fahrzeuge kurz hintereinander an. Handelt es sich doch bei der Firma Hüni um ein unübersichtliches Gelände mit mehreren Zugängen und Gebäuden.

Mit Atemschutz in den Rauch
Mitglieder der Jugendfeuerwehr mimen die eingeschlossenen Mitarbeiter der Firma. Drei befinden sich auf dem Dach der Produktionshalle und werden routiniert über die Drehleiter gerettet. Scheinbar schwieriger ist es für die Personen im Gebäude. Ausgestattet mit Atemschutzmasken und wegen des Rauchs dicht am Boden gehen die Feuerwehrleute in die Halle, um weitere fünf Personen zu suchen und aus der Gefahrenzone zu bringen. Vor Ort sind auch Sanitäter des Deutschen Roten Kreuzes und der Johanniter Unfallhilfe, um die Verletzten zu versorgen. „Den Personen auf dem Dach geht es gut, aber wir gehen davon aus, dass zwei aus der Halle eine Rauchgasvergiftung haben“, informiert Grieb.

Parallel zur Menschenrettung läuft die Bekämpfung des Brandes, wobei auch bei einer Übung jeder Handgriff sitzen muss. In vier Einsatzabschnitten rollen die Feuerwehrleute schnell die Schläuche aus und schließen sie an die Hydranten in den angrenzenden Straßen an. Über die Drehleiter verschafft sich die Wehr einen Überblick über das Gelände, besteht doch immer die Gefahr, dass ein Feuer auf andere Gebäude überspringt oder es noch weitere Verletzte gibt. Aber bereits um 17.45 Uhr ist der Brand gelöscht und es geht nur noch darum, den Rauch mithilfe von großen Ventilatoren aus dem Gebäude zu bekommen.

Riesen-Aufgabe für die Einsatzleitung
Voll des Lobes ist Kommandant Felix Engesser als Vertreter der Fachaufsicht bei der Manöverkritik: „Ihr habt die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr in der Stadt bewiesen. Die Basics sitzen und haben gut funktioniert.“ Besondere Herausforderungen dieser Übung seien die Struktur des Geländes und der Gefahrenschwerpunkt mitten in der Stadt gewesen. Handle es sich doch bei der Firma Hüni um das älteste Unternehmen in Friedrichshafen. Vor allem für die Einsatzleitung sei die Übung eine Riesen-Aufgabe gewesen. „Sie mussten den Raum ordnen, entscheiden, wo was positioniert wird und Einsatzschwerpunkte bilden“, erläutert Engesser.
Lob gibt es außerdem von Oberbürgermeister Andreas Brand. „Sie dürfen stolz darauf sein, was Sie tagein, tagaus leisten.“ Zu wissen, dass die Feuerwehr rund um die Uhr da sei, lasse die Bürger gut schlafen.