In Fischbach will man sich nicht geschlagen geben: Auch wenn am Montag bei der Vorberatung des Doppelhaushalts nichts darauf hindeutete, dass es für die Bahnunterführung in Fischbach doch noch ein glückliches Ende gibt. In einem Schreiben wendet sich die Fischbacher Runde nun an die Gemeinderatsfraktionen, nicht an die Stadtverwaltung, mit der Aufforderung, das Projekt doch noch in den Doppelhaushalt aufzunehmen.
„Die komplette Streichung der Mittel zur Erstellung der Bahnunterführung Fischbach sehen wir als unwirtschaftlich und können der Verschwendung von Steuergeldern, die für dieses Projekt schon ausgegeben wurden, nicht zustimmen“, formuliert es Vorsitzender Dietmar Nützenadel. Nach Wahrnehmung der Fischbacher Runde sei der hauptsächliche Grund für die Streichung, „dass die sogenannte Pflicht vor Kür im Haushalt zu beachten ist“. Die Bahnunterführung sieht das Gremium „zum größten Teil als Pflicht“, denn der Schulweg werde durch diese Maßnahme eindeutig sicherer. Weitere Vorteile seien bereits ausgiebig erläutert worden und auch der Grund gewesen, weshalb man die Bahnunterführung mehrmals genehmigt habe.
„Das einzige Problem ist die Finanzierung, die für uns ebenfalls Fragen aufwirft“, so Nützenadel. Die noch im Raum stehenden 13 Millionen Euro können aus Sicht der Fischbacher Runde gestemmt werden. Ihr Vorschlag: 6 Millionen Euro könnten aus der Nahverkehrsförderung kommen. Die Neugestaltung des Uferparks sieht man nicht als Pflichtaufgabe, das brächte 4,5 Millionen Euro. Ebenfalls keine Pflichtaufgabe sieht man in der Erweiterung des Velorings von der Mühlbachsenke bis zur Hochstraße: 0,9 Millionen Euro ließen sich hier umschichten.
„Uferpark und Veloring zurückstellen“
„Diese drei Positionen ergeben schon alleine 11,4 Millionen Euro“, heißt es in der Erklärung. Uferpark und Veloring könnten auch in den nächsten Haushalt geschoben werden. „Die Genehmigungen dazu erfordern ein geringeres Maß an Aufwand als die erneute Genehmigung der Bahnunterführung“, so Nützenadel. „Die fehlenden 1,5 Millionen Euro sehen wir in der Brückensanierung Manzell. Dies wäre das erste 15-Millionen-Projekt, das innerhalb von zwei Jahren von Planung bis Fertigstellung durchgeführt wird.“
Bisher seien laut Haushaltsplan 2025/2026 über 240.000 Euro ausgegeben worden. Nicht beachtet dabei seien die Kapazitätsaufwendungen der Stadtverwaltung. „Somit fehlen gedanklich noch knapp über 1 Million Euro, um die Umsetzung der
Bahnunterführung nicht zu stoppen.“ Diese eine Million könnten nach Auffassung der Fischbacher Runde durch späteren Einbau der Aufzugsanlagen in den Folgehaushalt geschoben werden. „Wir denken, dafür eine Akzeptanz der Fischbacher zu bekommen.“