Es ist kurz nach halb fünf, als die ersten Musikfans auf die Wiese vor dem Graf-Zeppelin-Haus (GZH) strömen. Auf dem See ankern die ersten Boote und auch Stand-up-Paddler machen Halt. Trotz tropischer Temperaturen sind bereits zum ersten Act des Abends – dem österreichischen Indie-Rock-Duo Cari Cari, bestehend aus Stephanie Widmer und Alexander Köck, – einige hundert Fans vor Ort.
Die Musiker legen direkt los, mit Gesang und Maultrommel. Alles wippt mit, besonders beim Song „Summer Sun“, passend zum Tag. Alexander Köck, der das Publikum begeistert begrüßt, erklärt: „Wir haben die Band nur gegründet, da wir mit unserer Musik einmal in einem Tarantino-Film vorkommen möchten.“ Dass diese Hoffnung bislang unerfüllt blieb, ist den Besuchern des FN:POP-Konzerts egal. Sie sind hier, um zu feiern.
Bootsfahrer wollen aufs Festivalgelände
Nach gut 45 Minuten ist Schluss für Cari Cari. Die Wiese vor dem GZH füllt sich weiter und die Warteschlangen vor den Getränkeständen werden immer länger. Auch der Sicherheitsdienst hat jede Menge zu tun, denn etliche, die mit dem Boot da sind, schwimmen an Land und versuchen, so auf das Festivalgelände zu kommen – vergeblich.

Nach einer kurzen Umbaupause gehört die Bühne Fritz Kalkbrenner. Als er nach einem kurzen „Hallo“ loslegt, sind es fast 3000 Fans, die begeistert mittanzen. Wen es an diesem Abend alles ans Häfler Seeufer zieht? Familien mit kleinen Kindern ebenso wie junge und ältere einzelne Musikfans. Sie tanzen, machen es sich auf Picknickdecken am Ufer bequem und gehen mitunter zwischendurch eine Runde schwimmen. Weil es so schön war, gibt Fritz Kalkbrenner noch eine Zugabe. Als er den bekannten Song „Sky and Sand“ anstimmt, ist allgemeines Mitsingen angesagt.
Meute spielt bis zum ultimativen Ende
Fast nahtlos geht es mit den Musikern weiter, auf die wohl die meisten Besucher am Donnerstagabend sehnlich warten: der Hamburger Techno-Marching-Band Meute. Inzwischen ist es halb neun und die Temperatur liegt knapp unter 30 Grad Celsius. Meute sorgt mit Blasinstrumenten für beste Stimmung, schließlich sind House- und Deep-Musik selten auf solchen klassischen Instrumenten zu hören. In ihren knallroten Fantasie-Uniformen, teilweise mit goldenen Mützen oder kurzen Hosen kombiniert, könnten die Musiker sofort in einem der schrägen Filme des finnischen Filmemachers Aki Kaurismäki auftreten.
Meute spielt dann auch bis zum ultimativen Ende des Auftaktkonzerts um 22 Uhr – und das ohne Pause. Schluss ist danach aber für viele Festivalbesucher noch nicht. Sie stehen noch lange zusammen und genießen die tropische Sommernacht. Weitergefeiert wird am Freitag, 15. August, mit Montez, 1986zig und Vince sowie am Samstag, 16. August, mit The Kooks, Milky Chance und Nomuel. Für beide Abende gibt es noch Restkarten.