„Fliegende Botschafter“ nennt die Lufthansa ihre Maschinen, die nach deutschen Städten oder Bundesländern benannt sind. Sie sollen die Verbundenheit der Airline mit Land und Leuten zeigen. Eines der rund 300 Flugzeuge ist mit dem Namen „Friedrichshafen“ unterwegs, und das nun schon seit 55 Jahren. Am 26. Februar 1969 taufte die Gattin des damaligen Oberbürgermeisters Max Grünbeck eine Boeing 737 auf diesen Namen. Allerdings nicht in Friedrichshafen, sondern in Stuttgart. Denn die erste „Friedrichshafen“ wurde auf der Strecke nach Hamburg eingesetzt.

Airline flog ältesten Flughafen im Ländle zunächst nicht an
Warum ausgerechnet Friedrichshafen zur Patenstadt wurde, ist nirgendwo dokumentiert. Denn den ältesten Flughafen in Baden-Württemberg ließ die Airline geschäftspolitisch zunächst links liegen. Erst knapp 20 Jahre hob hier die erste Lufthansa-Maschine ab. Da war schon die zweite „Friedrichshafen“ im Einsatz, weil der erste Flieger wegen Altersschwäche bereits ausgemustert war. Im April 1988 startete ein Delta Air mit 33 Sitzen zum Zielort Frankfurt. Danach baute die Airline das Angebot bis zu vier Flügen täglich zum Drehkreuz Frankfurt aus.
Dritter Flieger mit „Friedrichshafen“ am Rumpf
Inzwischen ist schon das dritte Lufthansa-Flugzeug mit dem Städtenamen „Friedrichshafen“ im Einsatz. Seit 1997 steht er am Rumpf eines Airbus A319. Die Maschine hat nach Angaben von Lufthansa seither über 3,9 Millionen Passagiere befördert, und das rund um die Welt. Die aktuelle „Friedrichshafen“ habe bereits 176 verschiedene Flughäfen angesteuert.

Nur: Friedrichshafen ist für die „Friedrichshafen“ nicht im Flugprogramm. Die A319 mit ihren 136 Sitzen ist zu groß für die einzige Linie, die Lufthansa vom Bodensee-Airport aus anbietet. Auf der Strecke nach Frankfurt kommt ein Regionaljet des Herstellers Bombardier mit 90 Sitzen zum Einsatz.
Allerdings nicht mehr lange. Die größte deutsche Airline zieht sich ab April aus Friedrichshafen zurück. Lufthansa setzt aus operativen Gründen die Flugverbindung nach Frankfurt für mindestens zwölf Monate aus. So steht es auch in der Vorschau zum aktuellen Sommerflugplan des Airports. Dafür könnte die in Bozen beheimatete Regionalfluglinie SkyAlps in die Bresche springen.