Der Gastro-Anhänger steht bereits, die Stühle sind ausgeladen, die Getränke wurden geliefert, jetzt macht Danijela Palos sich an die Details. Am Donnerstagmorgen öffnet sie zum ersten Mal ihre mobile Bar am Adenauerplatz. Der Platz im Herzen der Stadt ist einer von mehreren Standorten, an denen in diesem Jahr temporäre Bars öffnen werden.

Bei schönem Wetter können Häfler und Gäste im Baumhain gemütlich zusammensitzen.
Bei schönem Wetter können Häfler und Gäste im Baumhain gemütlich zusammensitzen. | Bild: Weisser GbR

Den Anfang für dieses Konzept hat im vergangenen Jahr die Häfler „Minibar“ mit ihrem umfunktionierten Seecontainer auf dem Kirchplatz zwischen Rathaus und St.-Nikolaus-Kirche gemacht. Von Mai bis Oktober trafen sich dort Häfler und Touristen, um in Liegestühlen und an Stehtischen Cocktails und Snacks aus dem Angebot der Minibar zu genießen. Der Probeversuch wurde so gut angenommen, dass die Pop-up-Gastro in Friedrichshafen daraufhin ausgeweitet werden sollte.

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Die Stadtverwaltung hat dafür insgesamt elf mögliche Standorte ermittelt. Pro Jahr ist die Anzahl der Angebote auf fünf Standorte begrenzt, davon zwei im Uferpark. Durch die Pop-up-Gastronomie soll die Aufenthaltsqualität in der Stadt verbessert, Plätze sollen belebt werden. Die Stadt sieht darin eine wertvolle Ergänzung zum bestehenden gastronomischen Angebot. Bis zum 13. Januar konnten sich Interessenten bewerben.

Getränke, Snacks und Eis

Bei Danijela Palos hat es direkt geklappt. Ende Februar hat sie die Zusage für ihren Wunschstandort erhalten, dann begannen die Vorbereitungen. An der mobilen Bar gibt es Getränke und Snacks, aber auch Kuchen und Eis. Besonders wichtig ist ihr dabei ein nachhaltiges Konzept. Daher bietet sie Getränke – ob Limo, Bier oder Weinschorle – aus Glasflaschen an, der Salat für den kleinen Hunger zwischendurch wird in kleinen Gläschen serviert, Snacks und Kuchen bezieht sie von regionalen Anbietern, den Kaffee vom Eine-Welt-Laden. Vier Eissorten hat sie ebenfalls im Angebot. „Auch Longdrinks kann man bei uns bestellen. Wichtig ist dann nur, dass Gäste ihr eigenes Glas mitbringen“, sagt Danijela Palos. Der Umwelt zuliebe verzichtet sie bewusst auf einen Wasseranschluss.

Ab sofort bietet Danijela Palos hier Getränke und Snacks an.
Ab sofort bietet Danijela Palos hier Getränke und Snacks an. | Bild: Weisser GbR

Teil ihres Pop-up-Konzepts, das unter dem Motto „Perspektiven und Begegnung“ steht, ist außerdem, dass Jugendliche hier Gastro-Luft schnuppern können. Nach dem Vorbild des Cafés „Vergissmeinnicht“ von der Mainau, das jungen Menschen eine Chance auf den Start ins Berufsleben geben soll, können Jugendliche auch bei Danijela Palos erste Praxiserfahrungen in der Gastronomie sammeln. Dafür arbeitet sie mit der berufsvorbereitenden Einrichtung (BVE) und dem Projekt „Kopf Herz Hand“ zusammen, im Hauptberuf ist Danijela Palos selbst Lehrerin.

Von Donnerstag bis Sonntag geöffnet

Geöffnet hat ihre mobile Bar am Adenauerplatz jeweils donnerstags bis sonntags – mit der Option auf Erweiterung der Öffnungstage bis Montag. Freitags, wenn in direkter Nachbarschaft der Wochenmarkt stattfindet, geht es bereits um 8 Uhr los. Samstag wollen sie und ihre Mitstreiter in der Regel ab 9 Uhr, an den anderen Tagen um 11 Uhr starten. Bei gutem Wetter bleibt die Bar zunächst bis 19.30 Uhr geöffnet. „Wenn die Tage länger werden und es abends wärmer ist, werden wir die Öffnungszeiten ausdehnen“, sagt Danijela Palos. Bei schlechtem Wetter bleibt die Bar geschlossen. „Wir informieren darüber jeweils in den sozialen Medien„, erklärt sie.

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Ab Donnerstag, 1. Mai gibt es nach Angaben der Stadtverwaltung dann zudem ein Wiedersehen mit dem Pop-up-Angebot der „Minibar“ auf dem Kirchplatz. Bis 31. Oktober ist – bis auf eine Pause während des Seehasenfestes – von Montag bis Freitag ab 16 Uhr und Samstag sowie Sonntag ab 12 Uhr geöffnet. Der historische Pavillon im Uferpark erwacht der Stadt zufolge ebenfalls zu neuem Leben – mit Bittner‘s mobiler Gastronomie. Los geht es am Donnerstag, 8. Mai. Die Betreiber haben von Donnerstag bis Sonntag jeweils von 11.30 bis 22 Uhr geöffnet, mit einer kurzen Pause während des Seehasenfests. Neben Kindercocktails und einer Auswahl an Getränken gibt es Maultaschenburger, Seelen, Flammkuchen sowie süße Leckereien.

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Wenige Tage später startet am Freitag, 16. Mai am Gondelhafen die „Api-Bar“. Zum Angebot gehören alkoholische und alkoholfreie Getränke, Cocktails, Kaffee-Spezialitäten und kleine Snacks wie Croissants oder Sandwiches. Bestandteil des Konzepts sind auch einzelne kulturelle Veranstaltungen, etwa Abende mit einer Open-Stage. Zu den großen Veranstaltungen wird die Api-Bar am Gondelhafen abgebaut. Für zwei weitere Standorte laufen die Planungen noch.

Ziel ist Belebung der Innenstadt

Bürgermeister Dieter Stauber betont: „Ein großes Dankeschön geht an die Pop-up-Wirtinnen und -Wirte, die sich mit den neuen Standorten auf ein Experiment einlassen und ein wirtschaftliches Risiko tragen. Ihr Engagement macht es möglich, dass einige schöne Orte in unserer Stadt bespielt und belebt werden.“ Auch Danijela Palos hofft, dass ihr Angebot Anklang findet und „wir zur Belebung der Innenstadt beitragen können“.

Alle Pop-up Standorte sind online unter www.friedrichshafen.de/bars zu finden.