Kerstin Mommsen, Christina Bömelburg und Katy Cuko

Sicher: Von Applaus kann sich niemand etwas kaufen. Dennoch tut es gut zu sehen, dass viele Menschen sehr wohl zu schätzen wissen, welchen Einsatz andere in diesen Zeiten erbringen. Seit Beginn der Corona-Krise erreichen uns viele Fotos und Schilderungen, die genau das dokumentieren. Hier wollen wir Sie daran teilhaben lassen:

Diese nette Geste wurde im Riefweg in Friedrichshafen gefunden.
Diese nette Geste wurde im Riefweg in Friedrichshafen gefunden. | Bild: Günther Schönhardt (Leserreporter)

Hier bedanken sich die Anwohner des Riefwegs in Friedrichshafen bei den Mitarbeitern der Müllabfuhr, auch sie sind in diesen Krisenzeiten nämlich Alltagshelden, die täglich unterwegs sind, um unseren Müll einzusammeln.

Zeppelin GmbH spendet 15 000 Schutzmasken

Xianka Liu ist einer von rund 10 000 Mitarbeitern des Zeppelin Konzerns und der Geschäftsführer des Unternehmens in Shanghai. Als Mister Liu Ende März aus der Unternehmenszentrale erfuhr, dass man sich dort ernsthafte Sorgen um alle Zeppelin-Mitarbeiter und im speziellen die Situation in Deutschland mache, meldet er sich bei seinem obersten Chef Peter Gerstmann und schrieb ihm sinngemäß: „Wir wollen euch helfen. Wir schicken euch Masken“. Das gibt das Klinikum Friedrichshafen in einer Mitteilung bekannt. Drei Wochen später übergab der Zeppelin Konzern mehr als 15 000 Masken – nicht nur in Krankenhäusern Mangelware in Deutschland in diesen Corona-Zeiten – an das Häfler Klinikum. „Das ist wirklich ein Hausnummer“, sagten Geschäftsführerin Margita Geiger und Prokurist Jochen Wolf beim Ausladen der rund 2000 FFP-2-Masken und 13 000 Mund-Nasen-Schutzmasken (N95).

Die Zeppelin GmbH spendete 15000 Masken ans Klinikum Friedrichshafen.
Die Zeppelin GmbH spendete 15000 Masken ans Klinikum Friedrichshafen. | Bild: Klinikum Friedrichshafen

Davon, wie persönlich die Sendung aus China in den bräunlichen Kartons mit dem Zeppelin-Klebeband ist, zeugen die A-4-großen „Frachtbriefe“ auf denen auf Deutsch und Chinesisch steht: „Wir kennen uns, ohne zu wissen, woher ihr seid oder wie weit weg wir voneinander sind, aber wir sind trotzdem eine Familie. #We are Zeppelin“.

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Masken für die Mobilen Dienste

Mit einem großen Karton farbenfroher Mund-Nasen-Masken hat „Nadelstich-der etwas andere Nähmaschinen Laden“ die Mobilen Dienste Friedrichshafen unterstützt. „Wir wollten den Damen und Herren die täglich vor-Ort-Hilfe und Unterstützung anbieten, zeigen, dass wir an sie denken“, schreibt uns Andreas Wagner.

Eine Spende bekamen die Mitarbeiter der Mobilen Dienste von der Firma Nadelstich.
Eine Spende bekamen die Mitarbeiter der Mobilen Dienste von der Firma Nadelstich. | Bild: Nadelstich
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Seehasenfundus näht Masken fürs Karl-Olga-Haus und die Stadtverwaltung

Rund 1300 Mund-Nase-Masken sind in den letzten Wochen im Seehasenfundus genäht worden – und die Produktion geht weiter: Die Näherinnen und ein Näher produzieren die Masken für das städtische Pflegeheim Karl-Olga-Haus und die Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Ans Karl-Olga-Haus wurden bisher rund 450 der waschbaren und wiederverwendbaren Masken geliefert, wie das Seehasenfestkomitee mitteilte. „Unser Team ist hoch motiviert und näht am Tag zwischen 80 und 100 Masken vor Ort im Fundus und zum Teil auch an der eigenen Nähmaschine zu Hause“, sagt Irene Mommertz vom Seehasenfestpräsidium und zuständig für den Seehasenfundus. Im Fundus werden normalerweise übers Jahr von drei Teilzeitkräften die Kostüme für das Seehasenfest aufbereitet, entworfen und neu geschneidert. Aufgrund der Corona-Pandemie und dem Mangel an Mund-Nasen-Masken im Karl-Olga-Haus entstand die Idee, in die Maskenproduktion einzusteigen: „Unsere vier Näherinnen und ein Näher arbeiten zum Teil auch ehrenamtlich und freuen sich, dass sie mit ihrer Arbeit einen sinnvollen Beitrag leisten können“, betont Mommertz. Auf die Uhr werde dabei nicht geschaut, ganz im Gegenteil: „Da wird getüftelt, es werden unterschiedliche Modelle ausprobiert und die Produktionsschritte werden laufend verbessert und optimiert.“

Sie nähen Masken fürs Karl-Olga-Haus und die Stadtverwaltung (von links): Atieh Al Merie, Angelika Müller, Carmen Friedel, Claudia ...
Sie nähen Masken fürs Karl-Olga-Haus und die Stadtverwaltung (von links): Atieh Al Merie, Angelika Müller, Carmen Friedel, Claudia Widmann und Renate Klaiber. | Bild: Seehasenfestpräsidium

Ins Nähteam integriert wurde vor einiger Zeit auch ein Syrer, der vom städtischen Integrationsmanagement vermittelt wurde: Atieh Al Merie unterstützt die Näherinnen Angelika Müller, Carmen Friedel, Claudia Widmann und Renate Klaiber bei der täglichen Produktion. Das Material für die Masken stellt der Seehasenfundus aus seinen Resten, auch Gummi- und Schrägbänder waren noch genügend vorhanden.

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Alles andere als Äpfel und Birnen

Die Konditorei Weber & Weiss lieferte als Ersatz für den Osterhasen pünktlich am Ostersonntag 35 große und mit leckeren schokoladigen Dingen gefüllte Papiertaschen für die Mitarbeiter des Klinikums Friedrichshafen. Der Absender hatte dem Boten außerdem einen Brief mitgegeben, wie das Klinikum mitteilte. Darin war zu lesen: „Wir wissen sehr wohl, welches extreme Engagement und welche Professionalität es von jedem Einzelnen braucht, um ein solches komplexes Gebilde wie das Häfler Krankenhaus an 365 Tagen im Jahr am Laufen zu halten und alle Kunden bestmöglich zu versorgen“.

Mit 35 Tüten leckeren schokoladigen Ostergrüßen bedankte sich die Häfler Konditorei „Weber & Weiss“ bei den Mitarbeitern des ...
Mit 35 Tüten leckeren schokoladigen Ostergrüßen bedankte sich die Häfler Konditorei „Weber & Weiss“ bei den Mitarbeitern des Klinikums für deren Engagement, nicht nur in Corona-Pandemie-Zeiten. | Bild: mcb

Die Mitarbeiter der Krankenhausküche sorgten noch am Ostersonntag dafür, dass Stationen und Ärzte, Geschäftsleitung, verschiedene Abteilungen und Bereiche in den süßen Genuss kamen.

Äpfel mit Herz für die Klinik-Mitarbeiter

Am Dienstag nach Ostern brauchte es einen ganzen Anhänger, um eine weitere Spende ins Klinikum Friedrichshafen zu bringen. Philipp Knoblauch, Erfinder vom „Apfel mit Herz“ aus Ailingen und sein Vater brachten 54 Stiegen mit rund 1500 Äpfeln mit Herz ins Klinikum Friedrichshafen, um den Mitarbeitenden eine „Vitaminspritze“ in diesen anstrengenden Tagen zu verabreichen. Wie das Klinikum mitteilte, hatte Philipp Knoblauch vor drei Jahren einen Herzstillstand erlitten und war anschließend im Klinikum versorgt worden. Seine Frau, eine examinierten Krankenschwester, erwartet dieser Tage zudem ihr zweites Kind. Mit der Ladung Äpfel wollten Sie ihre Wertschätzung ausdrücken.

Philipp Knoblauch aus Ailingen brachte von seinem Obsthof 54 „Apfel mit Herz“-Stiegen ins Klinikum, um so seine ...
Philipp Knoblauch aus Ailingen brachte von seinem Obsthof 54 „Apfel mit Herz“-Stiegen ins Klinikum, um so seine Wertschätzung auszudrücken. | Bild: mcb

Thai-Curry ist ein Favorit

Die Häfler Firma Followfood spendete ebenfalls ans Klinikum. Wie der Medizin Campus Bodensee mitteilte, wurde das Unternehmen aktiv, als es erfuhr, dass sich Mitarbeitende im Klinikum Friedrichshafen und in der Klinik Tettnang nur zeitlich begrenzt verpflegen können, da die Mitarbeiter-Cafeterien stundenweise geöffnet sind und Besuchercafeterien geschlossen werden mussten. Die Belegschaft erhielt eine Tiefkühltruhe sowie jeweils über 2000 vegane Bio-Fertiggerichte und 2000 Thunfisch-Salate. „Vor allem das Thai-Curry ist sehr beliebt und auch die Thunfischsalate werden gerne gegessen“, berichtet Ute Schön, Büroassistenz in der Klinikküche Tettnang. Mitarbeiter im Häfler Klinikum kommentierten die Mahlzeiten mit Kommentaren wie „Das ist ja echt cool.“

Täglich wird die von followfood zur Verfügung gestellt Tiefkühltruhe in der Mitarbeiter-Cafeteria des Klinikums Friedrichshafen aufgefüllt.
Täglich wird die von followfood zur Verfügung gestellt Tiefkühltruhe in der Mitarbeiter-Cafeteria des Klinikums Friedrichshafen aufgefüllt. | Bild: mcb

„Damit zeigen wir unsere große Wertschätzung den Menschen gegenüber, die tagtäglich kranken, alten oder hilfsbedürftigen Menschen ihr Leben ermöglichen“, so Followfood-Geschäftsführer Jürgen Knoll.

Radprofis versteigern coole Events zugunsten des MCB

Wie wäre es mit einem Kochevent mit dem Chef des Radteams Centurion-Vaude, Bernd Reutemann, und dem Mountainbike-Vizeweltmeister Daniel Geismayr? Reutemann ist Hotelier und Kochkünstler und verspricht zusammen mit dem Radprofi einen kulinarischen Abend, angereichert mit Geschichten von der Rennstrecke. Oder wer hat Lust, gleich ein ganzes Wochenende mit dem Profiteam aus unserer Region als Fahrer und direkt an der Rennstrecke mitzuerleben?

Bernd Reutemann und Daniel Geismayr laden zu einem Kochevent für den guten Zweck ein.
Bernd Reutemann und Daniel Geismayr laden zu einem Kochevent für den guten Zweck ein. | Bild: Team Centurion-Vaude

Das sind zwei von elf Angeboten, die die Radsportler von Centurion-Vaude bei einer Charity-Aktion derzeit versteigern – von Radausfahrten über Techniktrainings bis zum Trikotsatz des Profiteams in der Saison 2020. Der Erlös geht an das Pflegeteam des Medizin Campus Bodensee. Unter https://team-centurion-vaude.de/wordpress/charity-auktion/
versteigert das Team noch bis Donnerstag, 30. April, tolle Erlebnisse rund um den Radsport. Ausfahrten und Kochkurse werden nach Absprache mit den Gewinnern durchgeführt, jedoch erst nach Ende der Kontaktbeschränkungen.