Ein neuer Stent muss implantiert werden, eine Knie-Operation steht an, ein langwieriger Leistungsbruch muss operiert werden oder die Gallenblase muss raus: In vielen Fällen werden Operationen in Krankenhäusern bereits Wochen im Voraus geplant, so auch in Tettnang und Friedrichshafen, den beiden Kliniken des Medizin Campus Bodensee. Während der Pandemie mussten viele dieser Operationen abgesagt oder verschoben werden. Doch auch jetzt gibt es immer wieder Patienten, die von Absagen und Verschiebungen berichten. Warum ist das so?
„In der Tat müssen wir gelegentlich geplante Operationen sowohl in Friedrichshafen als auch in Tettnang verschieben“, bestätigt Winfried Dotterweich, OP-Manager der MCB-Kliniken. Er ist für den gesamten Ablauf in einem Operationssaal zuständig.
Bereits im Vorfeld einer stationären Aufnahme werde geklärt, ob überhaupt genügend Räume, Betten und Personal zur Verfügung stehen. „Unser zentrales Bettenmanagement übernimmt diese Aufgabe“, so Dotterweich. Heißt: Gibt es nicht genügend Personal, beispielsweise in Folge einer Krankheitswelle, stehen nicht genügend Betten zur Verfügung – und der Patient bekommt vorab telefonisch eine Absage der Operation. Er wird dann gar nicht erst stationär aufgenommen, sondern muss auf einen neuen Termin warten.
Wenn das Intensivbett fehlt
„Es kommt in seltenen Fällen aber auch vor, dass wir Operationen von bereits stationär aufgenommen Patienten verschieben müssen. Dafür gibt es zwei Hauptgründe: es fehlt zur postoperativen Therapie das benötigte Intensivbett oder durch operative Notfälle und/oder durch gleichzeitigen Personalausfall gibt es nicht genügen OP-Saalkapazitäten“, erläutert der OP-Manager. Im ersten Fall werde der Eingriff um einem OP-Tag verschoben, habe aber die höchste Priorität bei vorhandenen Ressourcen. Im zweiten Fall könne es auch zur vorläufigen Absage und einer erneuten Terminierung kommen.
