Das Kulturufer wurde vom zeitweise so gar nicht sommerlichen Wetter mitbestimmt, war aber aus Sicht der Verantwortlichen trotzdem ein Erfolg. „Es war zwar streckenweise etwas feucht, aber davon lassen sich treue Kulturuferfreunde, Liebhaber des Kunsthandwerks, Kinder und Jugendliche nicht bremsen“, zieht Oberbürgermeister Andreas Brand Bilanz.
„Das Kulturufer ist ein ganz besonderes Festival, das Friedrichshafen von seiner vielfältigen, lebendigen und offenen Seite zeigt.“Andreas Brand, Oberbürgermeister
Geschätzt etwas über 100.000 Besucher kamen in diesem Jahr zum Festival am Häfler Seeufer. Damit konnte der Besucherrekord vom vergangenen Jahr mit etwa 135.000 Besuchern zwar nicht erreicht werden, aber der fröhlichen Stimmung habe das Wetter nichts anhaben können, findet der OB. „Das Kulturufer ist ein ganz besonderes Festival, das Friedrichshafen von seiner vielfältigen, lebendigen und offenen Seite zeigt.“ Dafür würden nicht zuletzt die vielen Menschen vor und hinter den Kulissen sorgen.

Täglich um die 60 Veranstaltungen und Angebote – von Straßenkunst über Kindertheater, Jugend-Kult-Ufer und Aktionswiese bis zu Zeltveranstaltungen und Open-Air-Kino – zogen das Publikum zehn Tage lang an die Uferpromenade. „Schon vor dem Start waren viele der insgesamt 27 Zeltveranstaltungen ausverkauft“, berichtet Kulturbüro-Leiterin Sarah Baltes. Allen voran die beiden Zaubershows mit Siegfried und Joy, die bereits kurze Zeit nach Vorverkaufsstart keine verfügbaren Plätze mehr hatten.
„Insgesamt wurden über 8300 Karten verkauft – also deutlich mehr als im Jahr 2022 mit rund 7000 Karten.“ Baltes besonderer Dank gilt den Helfern, von denen manche neu rekrutiert, andere aber auch schon seit 15 Jahren dabei seien. „Ohne sie wäre so ein Fest überhaupt nicht möglich.“ Extrem dankbar sei sie auch dem Publikum, das sich vom schlechten Wetter nicht von einem Besuch des Kulturufers abhalten ließ.
„Ohne die Helfer wäre so ein Fest überhaupt nicht möglich.“Sarah Baltes, Leiterin des Kulturbüros
Bis zu 50 Mal Straßenkunst pro Tag
Deutlich umfangreicher war in diesem Jahr das Programm der Straßenkünstler mit 40 bis 50 Shows pro Tag an fünf Spielorten. Ein extra Straßenkunstflyer und neue Beachflags markierten die Spielorte. „Beides kam bei den Besuchern gut an“, weiß Baltes. Gute Rückmeldungen habe sie auch von den Straßenkünstlern bekommen, die wie immer auf Hut spielten. „Alle waren ganz zufrieden.“ Gut angenommen worden sei auch der neue Jetzt-QR-Code, der auf einem Blick und in Echtzeit zeigte, was gerade auf dem Kulturufer geboten war.
Von Andrang und viel Spaß spricht Ines Weber, Leiterin des städtischen Amtes für Soziales, Familie und Jugend, mit Blick auf das Jugend-Kult-Ufer der Molke. „Insgesamt kamen rund 6000 Jugendliche und junge Erwachsene“, bilanziert sie. Geboten war ein vielfältiges und kostenloses Programm mit Musik- und Kreativworkshops, alkoholfreien Cocktails an der Aloa-Bar sowie Musik an der Konzertmuschel.
Ein Höhepunkt sei die Open Stage am zweiten Sonntag des Kulturufers gewesen. Zahlreiche kreative Ideen wurden bei den Workshops umgesetzt. Beim täglichen Musikworkshop konnten sich mit professioneller Unterstützung alle an Klavier, Bass, Gitarre und Schlagzeug ausprobieren. „Leider mussten an zwei Tagen die Angebote größtenteils aufgrund des Wetters ausfallen“, bedauert Weber.

5700 Kinder und Eltern kamen während des Kulturufers auf die Aktionswiese. Leider hätte das Programm der verschiedenen Werkstätten teilweise nur in den überdachten Bereichen und Zelten stattfinden können, berichtete Weber. In diesem Jahr neu dabei war die Street-Art-Wall: Insgesamt 15 Graffiti-Künstler an weißen Planen an den Bauzäunen vor dem großen Zelt – und Besucher konnten dem Prozess hautnah bestaunen. Unterstützt vom Stadtwerk am See sind insgesamt 26 Banner entstanden.
An fünf Abenden trotzten die Kinofans dem unsteten Wetter – immerhin konnten die Ehrenamtlichen vom Kino Studio 17 wie geplant alle Filme zeigen. Zwischen 40 und 283 Besucher kamen zu den Vorführungen des Open-Air-Kinos. „Insgesamt waren es knapp 530 Zuschauer“, berichtete Regine Ankermann.

Das Feedback von den Händlern des Kunsthandwerkermarktes sei sehr unterschiedlich, sagte Petra Schömer, stellvertretende Leiterin des Amtes für Bürgerservice, Sicherheit und Ordnung. „Einige Händler konnten ihren Umsatz im Vergleich zu letztem Jahr halten oder sogar verbessern. Andere hatten größere Umsatzeinbußen, teilweise sogar bis um die Hälfte.“