Die Freigabe der B 31-neu dürfte im kommenden Jahr dazu führen, dass weniger Durchgangsverkehr durch Albrecht- und Maybachstraße rollt. Damit das auch tatsächlich so ist, soll dann der Straßenzug selbst weniger attraktiv für den Durchgangsverkehr erscheinen. Und das möglichst schnell.
Zugleich sollen sich Fahrradfahrer und Fußgänger dort wohler fühlen. Platz für etwas mehr Grün gibt es obendrein. Entsprechenden Planungen, für die voraussichtlich rund 450 000 Euro in die Hand genommen werden, hat der Ausschuss für Planen, Bauen und Umwelt (PBU) jüngst zugestimmt.
Erst wird „aufgebügelt“, dann folgt ein Workshopverfahren
Zunächst geht es nicht um aufwendige Umbauten, sondern viel eher um ein „Aufbügeln“, wie Stadtbauamtsleiter Wolfgang Kübler während der Sitzung erklärte. Vor dem finalen Ausbau des Straßenzugs ist ein Verfahren mit Wettbewerb und Workshop geplant.
Erwähnung fand in der Diskussion ein jüngst vom Fahrradclub ADFC geäußerter Kritikpunkt, demzufolge vorhandene Fahrradstreifen teilweise sogar verschmälert werden würden. „Es werden keine Fahrradstreifen verschmälert“, sagte Erster Bürgermeister Stefan Köhler. „Sie bleiben, wie sie sind, oder werden verbreitert“, ergänzte Wolfgang Kübler.
Das sind die kurzfristigen Pläne für Albrecht- und Maybachstraße
Weniger Platz für Autos, mehr für Fahrradfahrer: Der motorisierte Verkehr wird auch weiterhin in beide Richtungen durch Albrecht- und Maybachstraße fahren können. Wo heute aber noch zwei Fahrspuren in eine Richtung führen, soll es künftig nur noch eine geben. Das schafft an verschiedenen Stellen Platz – für Fahrradstreifen und/oder Grün.
Mehr Grün: Vereinzelt werden Bäume gepflanzt – angesichts der möglicherweise kurzen Standzeit Pyramidenpappeln, die laut Stadt schnell wachsen und „durch ihre Wuchsform gute gestalterische Akzente im Straßenraum setzen“. Nicht durchgängig, aber auf langen Abschnitten wird außerdem die Straßenmitte grün. Hierfür sind „grüne Kästen“ vorgesehen: mit Eichenbalken eingefasste und mit schnellwüchsigen Sträuchern bepflanzte Boxen.
Neue Linksabbiegerspur: Von der Maybachstraße aus führen aktuell zwei Spuren geradeaus über die Kreuzung zur Hochstraße auf die Albrechtstraße. Die linke Geradeaus-Spur in der Maybachstraße wird nach Freigabe der B 31-neu zur Linksabbiegerspur in Richtung Hochstraße. Quasi gegenüber der neuen Linksabbiegerspur wird Fahrradfahrern das Linksabbiegen in die nördliche Hochstraße vereinfacht. Geprüft werden soll der Vorschlag Philipp Fuhrmanns (Netzwerk für Friedrichshafen), das Einfahren in die Brunnenstraße zu unterbinden, um diese und das an die Albrechtstraße angrenzende Quartier zu entlasten.
Erweiterte Radwege: Ebenfalls geprüft wird ein Teil eines Antrags der Grünen-Fraktion. Für sie bleiben für den Fahrradstreifen in der Maybachstraße, der in Richtung Olgastraße führt, zwei Optionen: eine zusätzliche zweite Markierung oder der Grünstreifen zwischen Auto- und Fahrradverkehr statt in der Straßenmitte. Fest steht bereits, dass über einen neuen Fahrradstreifen eine „durchgehende Fahrradbeziehung“ von der Maybach- in die Keplerstraße geschaffen wird und dass auch in der Albrechtstraße, zwischen Hoch- und Rosenstraße, eine entfallende Fahrspur Platz für einen geschützten Fahrradstreifen in Richtung Westen macht.