Nach der Pop-up-Gastronomie nun der Pop-up-Park: Im Friedrichshafener Rathaus wächst das Engagement bezüglich vorübergehender Kreativ-Lösungen. Aus dem Pilotversuch „Minibar“ auf dem Kirchplatz vor dem Rathaus im vergangenen Jahr ist inzwischen ein breites Angebot an Gastro-Locations auf Zeit an verschiedenen Orten in der Innenstadt entstanden. Mit den Pop-up-Bars werden Orte und Stellen belebt, wo bislang nicht viel geboten war.

Dieser Gedanke steht auch hinter dem jüngsten Projekt auf dem ehemaligen Areal des Schuhhauses Trapp. Am Rand der Fußgängerzone an der Friedrichstraße gelegen, befindet sich derzeit eine der hässlichsten Ecken der Innenstadt. Abgeschirmt durch einen Bretter-Bauzaun, hat sich seit dem Abbruch des Hauses eine unansehnliche Brache mit allerlei Müll, Schutt und Wildwuchs entwickelt.

Im Sandkasten befindet sich ein Boot in der Mitte, ringsum gibt es Sitzgelegenheiten auf massiven Holzbalken.
Im Sandkasten befindet sich ein Boot in der Mitte, ringsum gibt es Sitzgelegenheiten auf massiven Holzbalken. | Bild: Ambrosius, Andreas

Wann und ob die Pläne zur Neubebauung umgesetzt werden, steht in den Sternen. Zuletzt hieß es von der Eigentümerin des Areals, der Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH (WHS), dass es keinen konkreten Baubeginn gebe.

Not macht erfinderisch

Auf den Sankt-Nimmerleinstag warten will man unterdessen im Rathaus nicht und macht aus der Not eine Tugend. Wenigstens auf einem Teil des Areals will man einen neuen Akzent setzen und eine kleine Innenstadt-Oase auf Zeit schaffen. Im zeitigen Frühjahr waren die Planungen für das Gemeinschaftsprojekt der Abteilung Stadtgrün und Friedhöfe des Stadtbauamtes und der städtischen Baubetriebe abgeschlossen.

200 Quadratmeter zum Ausruhen

Derzeit wird letzte Hand angelegt am Pop-up-Park an der Ecke beim Hotel-Gasthof Schwanen. „Auf einer rund 200 Quadratmeter großen Fläche entsteht eine Kombination aus Aufenthaltsbereichen mit Sitzgelegenheiten, Spielbereichen und einer farbenfrohen Bepflanzung“, sagt eine Sprecherin der Stadtverwaltung.

So sah die Baustelle des ehemaligen Trapp-Areals Anfang Februar 2025 aus.
So sah die Baustelle des ehemaligen Trapp-Areals Anfang Februar 2025 aus. | Bild: Ambrosius, Andreas

Zentral sind ein mit Holz beplanktes Podest mit Kanthölzern zum Sitzen und ein großer Sandkasten, in den ein Boot halb eingebuddelt ist. Gelb gestrichene Pflanzkisten sorgen für farbliche Akzente und Grün. Wem es danach ist, kann auch auf Holzliegen eine Pause einlegen. Ob und wie das Angebot ankommt, muss sich zeigen. Der Platz befindet sich an einer der meistbefahrenen Straßen der Stadt – viel Ruhe ist da nicht zu erwarten. Zumindest lenkt der improvisierte Park vom Rest der Baustelle ab, die sich weiterhin hinter einem Bretterzaun befindet.

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Bei der Beschaffung der Materialien sei, wie beim Pop-Up-Park am Franziskusplatz, auf Regionalität und kurze Lieferwege geachtet worden, so die Sprecherin der Stadtverwaltung. Aufgrund der temporären Nutzungserlaubnis der Fläche sei nur ein Teilbereich des Trapp-Areals für den Zweck umgewandelt worden. „Die verwendeten Materialien sollen, nach dem Rückbau der Fläche, für zukünftige Projekte genutzt werden“, heißt es aus dem Rathaus.