Die Böllerreste liegen auf den Straßen, die Raclette-Pfännchen in der Spüle und der eine oder andere noch mit Restalkohol im Bett. Das Jahr 2025 hat begonnen, mit Feuerwerken und Knallern zu Mitternacht.

Ausreißer um 1 Uhr

So verlässlich wie die Geräuschkulisse steigt zum Jahreswechsel auch die Feinstaubbelastung. Das gilt bundesweit und am Bodensee, wie unter anderem Messstellen der Landesanstalt für Umwelt in Baden-Württemberg (LUBW) zeigen. Neben Konstanz betreibt die Behörde in der Bodenseeregion auch eine Messstelle in Friedrichshafen.

Die Daten zeigen in den Tagen zwischen Weihnachten und Silvester Durchschnittswerte zwischen 3 und 24 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Zum Jahreswechsel steigt der Wert sprunghaft an, mit Höchststand am 1. Januar um 1 Uhr: 183 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Nur 24 Stunden zuvor lag der Wert bei rund 16.

Die Feinstaubbelastung gemäß der Messstelle in Friedrichshafen zwischen 26. Dezember und 1. Januar gegen 11 Uhr.
Die Feinstaubbelastung gemäß der Messstelle in Friedrichshafen zwischen 26. Dezember und 1. Januar gegen 11 Uhr. | Bild: LUBW

Wie war es im vergangenen Jahr?

Im Vergleich mit anderen Messstellen im Südwesten liegt die Zeppelin-Stadt zu dieser Uhrzeit im Mittelfeld. Städte wie Reutlingen (624 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft), Aalen (439) oder Mannheim (431) hatten eine größere Feinstaubbelastung. Dazu zählt auch Konstanz mit einem Wert von 264 zu dieser Uhrzeit.

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Im Jahr zuvor lag Friedrichshafen mit 223 noch auf Platz zwei im Südwesten. Zum Jahreswechsel 2022/2023 war der Wert in Friedrichshafen dagegen bei rund 100.

Sowohl Straßenverkehr, Industrieanlagen oder Öfen und Heizungen in Wohnhäusern wirken sich grundsätzlich auf die Feinstaubbelastung aus. In diesem Fall kommen die erhöhten Werte vom Rauch der gezündeten Böller und Raketen, heißt es von der LUBW. Dauer und Höhe der Belastung seien abhängig von den Emissionen und den Witterungsverhältnissen.

Was bedeutet der erhöhte Wert?

Grundsätzlich beträgt der festgelegte Immissionsgrenzwert zum Schutz der menschlichen Gesundheit 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft als Tagesmittelwert. Wenn die Zahl also über 24 Stunden hinweg über der Grenze bleibt, kann es gesundheitsschädlich werden, so die LUBW.

Wie dieser Wert sich nach dem Ausreißer zu Mitternacht am Neujahrstag 2025 entwickelt, bleibt abzuwarten. Um 11 Uhr am Neujahrstag lag er bei 27 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, um 18 Uhr bei etwa 30. In den vergangenen Jahren war der Tagesmittelwert für den 1. Januar trotz vorheriger Knallerei aber immer unter der kritischen Marke. Es ist möglich, dass dieser Fall auch in diesem Jahr eintritt. Denn nach dem Jahreswechsel sind die meisten Feuerwerke und Böller bereits gezündet.