Viel Musik, leckere Cocktails und eine neue Innengestaltung: Der Club „Gerrix“ in der Anton-Sommer-Straße war Mitte März bereit zur Neueröffnung an dem Ort, wo zuvor der Club „Etage 1“ und einst der legendäre „Zungenkuss“ zu Partys einlud.
Dann kam die Vollbremsung
Am Donnerstag vor dem großen Eröffnungswochenende folgte dann die Vollbremsung. „Wir hatten gerade die Abnahme für alles erhalten, also dass wir alle Anforderungen baulich und für den Brandschutz erfüllt haben“, erinnern sich die Pächter und Geschäftspartner Bruno Miguel Goncalves und Markus Eberle. Und dann sei der Anruf vom Ordnungsamt gekommen, dass die Coronaverordnung bald in Kraft treten werde. Die beiden informierten sich, gründlich, was das für sie bedeuten würde. „Wir fanden heraus, dass wir grundsätzlich hätten aufmachen können“, erklärt Goncalves. Grundsätzlich, das habe zu dem Zeitpunkt bedeutet, dass sie einen Barbetrieb hätten führen dürfen, Tanzen aber untersagt geblieben wäre. „Dagegen haben wir uns entschieden: Es soll ja auch etwas Besonders sein, wenn die Leute den Club so, wie er jetzt ist, zum ersten Mal sehen können“, erläutert er und Eberle ergänzt: „Ganz oder gar nicht eben, das haben wir uns da gedacht.“
Dass das so lange dauern würde, erwartete keiner
Beide hätten zum damaligen Zeitpunkt nicht damit gerechnet, dass die Zwangspause so lange andauern würde: „Wir dachten an eineinhalb Monate vielleicht.“ Inzwischen sind mehr als drei Monate seit der eigentlichen Eröffnung verstrichen. Zeit, die die beiden eigentlich dazu nutzen wollten, Einnahmen zu generieren, um die baulichen Anfangsinvestitionen auszugleichen. Unter anderem mussten sie neue Brandschutztüren einbauen lassen. „Aber man kann das jetzt nicht ändern“, kommentiert Eberle. Langweilig werde ihnen jedenfalls auch so nicht. Die Zeit nutzen die Geschäftspartner, um an Details zu feilen: an der Beleuchtung, an den Theken und einer der Clubräume sieht aktuell wieder wie eine Baustelle aus.

Neuer Lärmschutz fürs Dach
„Wir haben die Zeit genutzt, einmal selbst auszuprobieren, was man eigentlich von draußen hört, wenn hier drinnen laute Musik spielt“, erläutert Eberle. Natürlich müsse man bedenken, dass aus einem leeren Club Schall ungehindert nach draußen dringe, ergänzt Goncalves. Doch in jedem Fall hätten sie festgestellt, dass die Nachbarschaft trotz des Raucherraums mit lediglich leiser Musik vom zweiten Raum im Obergeschoss doch einiges mithören könne. Daher beschlossen die beiden kurzerhand, selbst Hand anzulegen: Das Dach des besagten Raums versehen sie seitdem eigenhändig mit einer dicken Schicht aus Dämmmaterial: Bauschaum für die Lücken und mit Alu ummantelte Hartschaumplatten.
Trotzdem kostet natürlich jeder Tag Geld
Trotz der grundsätzlich misslichen Lage geben sich die beiden Clubleiter optimistisch: „Wir haben einen wirklich tollen Vermieter, der uns unterstützt.“ Sein Entgegenkommen verschaffe ihnen den nötigen Spielraum. Trotzdem koste natürlich jeder Tag Geld. Allein die Stromkostenvorauszahlung belaufe sich auf 400 Euro monatlich. Ganz abschalten lässt sich die Elektrizität in dem Gebäude nicht. Unter anderem werden wegen der abgeschiedenen Lage Überwachungskameras dauerhaft betrieben.
Ausgehen
- Der „Beach Club“ hat derzeit zusätzliche Sitzplätze direkt am Wasser, damit die Abstandsregeln eingehalten werden können.
- Das „Belushi“ kann auch aktuell für private Feiern (mit weniger als 100 Personen) gemietet werden. Ab 1. Juli ist kein Hygienekonzept mehr für private Feiern gefordert. Weil sich zeitnah etwas ändern kann: Aktuelle Infos dazu gibt‘s in der Katastropenschutzapp Nina.
- Tanzveranstaltungen sind auch nach den Lockerungen zum 1. Juli weiterhin untersagt, ausgenommen Tanzaufführungen und Proben.