Thomas Kapitel

Mit Schloss Meßkirch hatte der Graf von Zimmern anno 1563 etwas gebaut, was es bis dahin nur südlich der Alpen gab – eine Vierflügel-Anlage im Renaissance-Stil. Und das in einer Zeit, als hierzulande noch die gute deutsche Spätgotik vorherrschte. Schloss Meßkirch aber wurde zur Stilikone und fand schnell Nachahmer in Wolfegg, Heiligenberg und Zeil bei Leutkirch.

Prunkvolles Glanzstück des Schlosses ist der 31 Meter lange Festsaal mit seiner 1563 entstandenen Kassettendecke, einer der ältesten in Deutschland. Doch auch sonst gibt es viel zu sehen: Die Kreisgalerie des Landkreises Sigmaringen geht im Südflügel über zwei Etagen. Unten ist als Dauerausstellung die Kunstsammlung des Landkreises zu sehen. Dazu gibt‘s hochkarätige Wechselausstellungen bis in die Gegenwartskunst.

Das könnte Sie auch interessieren

Das Martin-Heidegger-Museum im Ostflügel widmet sich Leben und Werk des berühmten Philosophen und Sohnes der Stadt. Das Oldtimer-Museum in der Remise des Meßkircher Schlosses ist eine Attraktion für sich. Informationen gibt es auf den Internetseiten der Stadt und des Schlosses.

Campus Galli ist die pure Schaulust für die ganze Familie: ein historisches Experiment und die wohl langsamste Baustelle Deutschlands. Seit 2012 entsteht hier eine Klosterstadt aus dem 9. Jahrhundert, der Zeit Karls des Großen, nach einem Bauplan des Klosters St. Gallen. Jeder Ziegel wurde einzeln geformt, jeder Balken und jeder Stein von Hand behauen und mit Ochsenkraft transportiert.

Ein Zimmermann behaut einen Balken aus einem Eichenstamm.
Ein Zimmermann behaut einen Balken aus einem Eichenstamm. | Bild: Ulrike Ehinger/Campus Galli

Man kann im Campus Galli auch gut essen, allerdings wie im frühen Mittelalter: Karolingische Wurst, Eintopf und gefüllte Marktfladen nach alten Rezepturen und mit Gewürzen aus dem eigenen Kräutergarten. Öffnungszeiten täglich außer Montag von 10 bis 18 Uhr. Mehr Informationen gibt es hier.

Das könnte Sie auch interessieren