Der VfB ist unzufrieden – und das schon seit geraumer Zeit. 2020 wurde die einsturzgefährdete ZF-Arena gesperrt, damit ist dem Verein ein wichtiger Austragungsort für Spiele und Trainings verloren gegangen. Der Verein hat 3829 Mitglieder in 24 verschiedenen Abteilungen und über 30 Sportarten. Doch wo sollen Spiele, auch auf Spitzensport-Niveau, ausgetragen werden? Wo sollen Trainings und Vereinsaktivitäten stattfinden?

Bei Turnieren muss man beispielsweise auf das Messegelände ausweichen, was aber mit erheblichen Kosten verbunden ist. Und die Volleyball-Herren können nicht mehr in der Champions League spielen, da Zusatzkosten zur Anmietung von Fremdhallen nicht mehr geschultert werden können. „Unzureichende Hallen, zunehmende Mitglieder, eine in die Jahre gekommene VfB-Sporthalle und eine fehlende Perspektive für den Profi-Volleyball.“ So fasst der VfB Friedrichshafen vor drei Monaten in einem Newsletter die Gesamtlage zusammen. „Die Gründe, weshalb wir neu und mutig denken müssen, was unsere Sportstätten anbelangt, sind vielfältig“, heißt es weiter.

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Unterschriftenaktion für neue Halle

Und wie sieht dieses mutige Denken aus? Der VfB Friedrichshafen hat Ende Mai zusammen mit Unterstützenden aus Politik und Sport ein Stimmungsbild gestartet und eine Petition ins Leben gerufen. Dies über die Plattform Open Petition. 2075 Unterstützende, davon 1445 aus dem Bodenseekreis und 1001 aus Friedrichshafen, haben ihre Unterschrift abgegeben, mit dem Ziel, den Neubau einer Multifunktionsarena für Friedrichshafen zu prüfen, wie der VfB in einer Medienmitteilung schreibt.

Konkret käme dafür der Standort an der Teuringer Straße infrage. „Das vorgegebene Quorum von 900, also die Anzahl an Unterstützenden, die notwendig sind, dass sich die Stadtverwaltung unserem Anliegen annimmt, haben wir erreicht“, erklärt VfB-Präsident und Initiator Jochen Benz. Dieses Ziel hatte sich der VfB ursprünglich bis Ende August vorgenommen. Da die erforderlichen Stimmen vor Abschluss der selbst gesetzten Frist bis Herbst nun bereits vorliegen, wird die Abfrage des Stimmungsbilds vorzeitig beendet.

So geht es weiter

Nach Angaben des VfB wurden die Stadtverwaltung und die Fraktionsvorsitzenden über das Ergebnis informiert. Bis Mitte September soll eine Detailauswertung zum Stimmungsbild erfolgen und die Hinweise und Erwartungen der Unterzeichnenden an die Stadt übergeben und besprochen werden. „Danach“, so erklärt Benz, „würden wir es begrüßen, wenn die Erkenntnisse hieraus in ein Gesamthallenkonzept unter Mitwirkung aller Beteiligten und Betroffenen einfließen würde.“

Der Häfler Mehrspartenverein gibt zu verstehen, dass eine Multifunktionsarena nicht nur für den VfB und den Spitzensport seiner Volleyball-Profis gedacht ist. „Unsere Idee war immer, dass wir die Gesamtbedarfe des Schul-, Breiten- und Spitzensports zusammenbringen und eine betriebswirtschaftlich sinnvolle Lösung für alle schaffen“, so Benz. Hierzu möchte sich der VfB aktiv einbringen und möglichst rasch in die Umsetzung kommen.