Während viele Veranstaltungen in und um Friedrichshafen der Reihe nach abgesagt werden, gibt es eine, die dennoch stattfindet: Die lange Nacht der Musik am 30. April, 19 bis 23 Uhr. Zwölf Studenten der Zeppelin-Universität (ZU) organisieren die Veranstaltung virtuell, sodass jeder – trotz Corona-Krise – mit dabei sein kann.
Laura Höring, Studentin der ZU, gehört zum Organisationsteam. Sie erzählt: „Wir sind seit September am Planen, Konzepte entwickeln und Ideen sammeln für die lange Nacht der Musik. Es wäre einfach schade gewesen, das alles wegzuwerfen.“ Umso glücklicher seien Höring und die weiteren Studenten gewesen, als die zehnköpfige Gruppe von „museum@home“ bei der Zeppelin-Universität angefragt hat.
„Die Idee, einen virtuellen Rundgang durch die Veranstaltung zu machen, gefiel uns richtig gut“, sagt Höring. Dadurch sei die Umsetzung der langen Nacht der Musik zwar eine andere, die Ideen der Studenten sind aber immer noch die gleichen.
Räumlichkeiten der Caserne
„Besonders schön ist es, dass wir beispielsweise unser Raumkonzept wie geplant umsetzen können“, erzählt Höring. Wie in den vergangenen Jahren findet die Veranstaltung in den Räumlichkeiten des Kulturhauses Caserne statt, nur eben online. Besucher können das Areal am Fallenbrunnen von zuhause aus erkunden.

In den Räumen zu sehen sind Videos mit neuer Musik verschiedener Künstler. Die Besonderheit: „Die Musiker haben die Videos extra für unsere Veranstaltung aufgenommen. Man bekommt sie sonst nirgendwo zu sehen.“ Die Genres reichen von Klassik und Jazz über Hip-Hop und Elektro bis hin zu Reggae, Indie und Pop.
„Das Line-Up hat sich ein bisschen geändert, seitdem feststeht, dass wir die Veranstaltung virtuell organisieren. Aber die meisten Künstler sind dabei geblieben“, erzählt Studentin Höring. 26 Musiker treten bei der virtuellen langen Nacht der Musik auf. Es können aber jederzeit mehr dazukommen, betont Höring.
Außerdem haben Besucher die Möglichkeit, sich untereinander in einem Chat auszutauschen. Weitere interaktive Aktionen sind von den Organisatoren geplant. Die Bedienungsweise der Plattform sei bewusst einfach gehalten, damit auch weniger computeraffine Besuchern problemlos bei der Veranstaltung dabei sein können.

Während die inhaltliche Gestaltung der Musiknacht ganz bei den Studenten der ZU liegt, übernimmt das Team von „museum@home“ den technischen Teil. Zehn Programmierer und Designer stecken dahinter. Das Team habe sich im Rahmen des Hackathon #WirVsVirus der Bundesregierung kennengelernt und eine virtuelle Plattform für digital begehbare Museen ohne Barrieren entwickelt. „Wir dienen quasi als Pilotprojekt für das Technikteam. Es ist also alles ganz spannend“, sagt Höring.
Organisatoren sind selbst Gäste
Während der Veranstaltung übernimmt „museum@home“ die technische Betreuung. Für die Studenten gibt es dann nichts mehr zu tun. Laura Höring freut sich: „Wir sind quasi selber Gäste bei der Langen Nacht der Musik und natürlich auch den ganzen Abend auf der Plattform aktiv.“