Einige Tage vor Eröffnung sieht man dem Raum, in dem bald Bestellungen abgeholt werden sollen, seine vorherige Nutzung noch an. Tapete und Deko sind Überbleibsel eines Friseursalons. Im Nebenraum glänzen Edelstahlflächen: In der neu eingebauten Küche muss nur noch ein Elektriker ran. Öfter als geplant musste Stefan Bergsteiner auf der Baustelle in der Eugenstraße auch selbst Hand anlegen. „Wegen Corona sind Handwerker ausgefallen“, schildert er. Bestimmte Handgriffe überlasse er aber dem Profi.

Veganer Lieferdienst soll Ende Oktober starten

Ende Oktober soll hier der rein vegane Lieferdienst Veamo an den Start gehen. Dabei ist der 31-jährige Allgäuer nach eigenen Angaben eigentlich Lebensmitteltechnologe und hat als solcher für einen bekannten Käseproduzenten gearbeitet. Nach und nach habe er sich beruflich in Richtung Fitness und Gesundheit entwickelt, darüber auch die vegane Ernährung für sich selbst entdeckt. Die Idee mit dem Lieferdienst entstand während der Corona-Pandemie.

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„Ich habe in einem großen Fitness- und Gesundheitszentrum gearbeitet, das dann auch von März bis Mai 2020 schließen musste“, blickt Bergsteiner zurück. Nach einem kurzen Hoch im Sommer folgte die zweite Zwangsschließung. Nach zwei Wochen, die sich ein bisschen wie Urlaub angefühlt hätten, habe er dann aber doch arbeiten wollen – und Geld verdienen müssen. „Ich habe mich an so vielen Stellen beworben, aber niemand hat mir zugesagt, weil ich offen gesagt habe, dass es nur eine Übergangslösung für mich sein soll für die paar Monate“, schildert er. Letztlich habe er dann einen Job bei einem Lieferservice bekommen, dort Essen ausgefahren und sich gewundert, wie viel Geld für wenig Nahrhaftes und Gesundes ausgegeben werde.

Vom Allgäu an den Bodensee

Und dann gab es da den Gasthof der Eltern eines Freundes, der ebenfalls geschlossen war. „Da war alles da, was man brauchte; die professionelle Küche und überhaupt. Wir mussten eigentlich nur Lebensmittel kaufen“, sagt der 31-Jährige. So hätten sie dann gemeinsam einen kleinen Lieferdienst aufgezogen; mit einem gesünderen Angebot. Seine Kenntnisse aus der Lebensmittelbranche seien dabei hilfreich gewesen. Er wisse, worauf man in Sachen Hygienestandards und dergleichen achten müsse. Als er das Projekt größer aufziehen und zu seinem Hauptberuf machen wollte, trennten sich die Wege. Mit einem Geschäftspartner suchte er ein eigenes Projekt und beschloss, vom Allgäu in eine der nächstgrößeren Städte zu gehen.

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Essen ohne Tierisches und ohne Haushaltszucker

Bowls, Wraps und Burger von Veamo sollen allen schmecken, betont er. Auf Haushaltszucker werde gänzlich verzichtet, die meisten Produkte seien komplett hausgemacht. So könnten sie auch trotz Inflation und gestiegener Lebensmittel- und Energiekosten Preise von unter zehn Euro pro Gericht halten – aktuell jedenfalls noch.

Die Mittagskarte soll alles umfassen, was man für die Mittagspause braucht: Bowls und Wraps vor allem. Zum Abendessen gibt es mit Burgern dann auch Fast Food. Bestellt werden kann online, telefonisch und auch vor Ort. Sitzmöglichkeiten wird es keine geben, aber einen Vorraum zum Warten auf die eigene Bestellung. Informationen bei Instagram unter @veamofood und www.veamo.de.