Das Gelände sieht verlassen aus, ein Bauzaun versperrt den Durchgang. „Vor ein paar Tagen sind wir am ehemaligen X-Ray hinter dem Klosterwirt vorbeigelaufen. Es steht alles leer“, schreibt eine Userin vor einiger Zeit in der Facebook-Gruppe „Friedrichshafen – damals, gestern, heute“ und fragt: „Vielleicht weiß jemand mehr darüber?“
Eigentlich sollte auf dem Areal in der Flugplatzstraße „schon längst alles abgerissen sein“, heißt es darunter in den Kommentaren, Corona habe den Plänen aber einen „Strich durch die Rechnung gemacht“. Ein anderer vermutet, dass die Gebäude denkmalgeschützt sind und nicht abgerissen werden dürfen. Oder stehen die Gebäude nach wie vor wegen der alten Klostermauer? Bei der Frage nach der künftigen Nutzung ist in den sozialen Netzwerken von neuen Büroräumen für ZF, einem Kindergarten oder einem Ausbildungszentrum die Rede.
Das sagt ZF über die Zukunft des Areals
Wie ein Sprecher des Häfler Automobilzulieferers erklärt, sind „die Grundstücke auf dem ehemaligen Klosterareal unmittelbar am Kreisel Flugplatzstraße/Messestraße im Besitz von ZF. Die Bauzäune seien aufgestellt worden, um ein „unberechtigtes Betreten und beispielsweise Müllablagerungen zu verhindern“. Das „Gebäude Flugplatzstraße 9“ hatte ZF schon Mitte 2015 angemietet und ein Jahr später gekauft. Die Rede ist dabei vom roten Haus, einst größtes Bordell der Stadt. In dessen Nachbarschaft befanden sich zudem Etablissements wie der Sauna-Club Venus oder das Spielcenter Nevada.
Auch Jahre später steht das rote Haus leer. Was hat ZF also mit den Grundstücken am Kreisel in unmittelbarer Nachbarshaft zum ZF-Ausbildungszentrum vor? „Wie diese Grundstücke gesamthaft entwickelt werden können, ist derzeit offen und Gegenstand unserer allgemeinen langfristigen Standortplanung“, betont der Konzernsprecher. Daher seien an dieser Stelle auch noch keine Arbeiten erfolgt. Mittelfristiges Ziel sei der Abriss der Gebäude. Auf die denkmalgeschützte Klostermauer werde dabei natürlich Rücksicht genommen.