Karlheinz Fahlbusch

Immer wieder geht es im Gemeinderat auch mal humorvoll zu. In einer Sitzung in Heiligenberg gab es dazu jüngst eine ganz besondere Gelegenheit. Just am gleichen Datum vor 20 Jahren war Bürgermeister Frank Amann in sein Amt eingeführt worden.

Rückschau mit Humor und Feinsinnigkeit

Sein Stellvertreter Alfred Rock hatte sich Gedanken zum denkwürdigen Datum gemacht und präsentierte Informationen und Anekdoten, untermalt mit Fotos und Zeitungsausschnitten. Es war eine Rückschau mit Humor und Feinsinnigkeit, aber auch ein Beweis dafür, dass Rock und Amann sich 20 Jahre lang gut verstanden haben. Diese Ära wird jetzt enden, Rock kandidiert nicht mehr für den Gemeinderat.

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1999 hatte Amann bereits im ersten Wahlgang den Chefsessel im Rathaus errungen. Damit hatte in Heiligenberg kaum jemand gerechnet. Als das Wahlergebnis bekannt gegeben wurde, da habe es ganz besondere emotionale Momente gegeben, wie Rock sich erinnerte. Die Erwartungen an den neuen Rathauschef seien groß gewesen. Amann habe aber nicht alles Alte verworfen, sondern vorhandene Planungen übernommen.

Amann können Menschen begeistern

Große Projekte seien gefolgt und manchmal auch sehr teuer gewesen. So wie die Millenniumsfeier, die heute noch weitergeführt wird. „Ich frage mich heute noch, wie es möglich war, für dieses Projekt im Gemeinderat eine Mehrheit zu bekommen“, stellte der Bürgermeisterstellvertreter fest. Aber es sei so gewesen und damit auch die Realisierung eines Projekts, das wie so manch anderes für den Weg Amanns stehe. Rock: „Das ist es, was dich auszeichnet und was dich auch erfolgreich macht. Wenn du für etwas stehst, wenn du überzeugt bist, und vor allem, wenn du eine Vision hast, dann schaffst du es, die entscheidenden Menschen zu begeistern und mitzunehmen.“ So habe Amann auch andere Projekte realisiert.

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Zu Beginn der Amtszeit habe der neue Bürgermeister versucht, eine Verkehrszählung in der Betenbrunner Straße zu beeinflussen, indem er die Bürger dazu aufforderte, die Straße besonders eifrig zu benutzen. Die Bürger hätten auch mitgemacht und niemand habe es ihm übel genommen, „bis auf deine Freunde im Landratsamt“. Da hielt sich die Begeisterung wohl in Grenzen.

Bürgermeister kann auf Netzwerk bauen

Beeindruckend sei der Respekt, den der Bürgermeister dem Gemeinderat entgegenbringe. Und er sei auch stets gut vorbereitet, selbst wenn es sich um umfangreiche Themenkomplexe handle. Nach 20 Jahren im Amt könne Amann auf ein ausgezeichnetes Netzwerk bauen. Eine der großen Stärken des Rathauschefs sei es, die Gemeinde bei ganz unterschiedlichen Anlässen und in vielen Gremien zu vertreten.

„Für uns waren es 20 gute Jahre“

Er sei gut vorbereitet, finde die richtigen Worte und lasse auch ein passendes Maß an Emotionalität nicht vermissen. Für den Bürgermeisterstellvertreter ist klar: 20 Jahre Frank Amann als Bürgermeister sind „für uns 20 gute Jahre gewesen“. Und wenn man den Applaus des Gremiums richtig deutet, dann dürften auch die anderen Volksvertreter das so sehen.